EU-Verlauf: Schuldenprobleme belasten weiter

Paris – Die anhaltenden Sorgen über die weltweiten Schuldenprobleme haben die europäischen Börsen am Freitag weiter unter Druck gesetzt. Gegen Mittag gab der EuroStoxx 50 um 0,34 Prozent auf 2.686,08 Punkte nach, zeigte sich damit aber immerhin deutlich erholt vom Tagestief bei 2.662,82 Punkten. Der CAC 40 in Paris verlor 0,30 Prozent auf 3.739,79 Punkte. In London zeigte sich indes der FTSE 100 kaum verändert mit plus 0,01 Prozent bei 5.847,30 Punkten.

Mit Standard & Poor»s (S&P) äusserte sich eine weitere Ratingagentur negativ zur langfristigen Kreditwürdigkeit der USA. Dies und Äusserungen von US-Notenbank-Chef Ben Bernanke, der Hoffnungen auf eine weitere Stützung der lahmenden US-Wirtschaft eine Absage erteilte, belasteten laut Börsianern die Märkte. Zudem seien die Anleger vor den Ergebnissen des jüngsten Stresstests für europäische Banken nervös. Diese werden am Abend nach Börsenschluss erwartet. Am Nachmittag sollten etliche US-Daten die weitere Richtung mitbestimmen.

Der Technologie-Index Stoxx Europe 600 Technology verlor trotz besser als erwartet ausgefallener Google-Zahlen 1,25 Prozent. Schwache britische Minenwerte drückten den Stoxx Europe 600 Basic Resources mit 0,98 Prozent ins Minus. Dagegen stemmte sich der Stoxx Europe 600 Health Care, der defensive Pharmawerte enthält, mit plus 0,30 Prozent gegen den Trend. Bester Branchenindex war indes der Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts, der auch dank einer Branchenstudie von Goldman Sachs um 0,78 Prozent stieg.

Die Aktien von BHP Billiton gaben als einer der schwächsten Werte im FTSE 100 um 1,61 Prozent auf 2.347,50 Pence nach. Der britisch-australischen Rohstoffkonzerns baut mit einer milliardenschweren Übernahme sein Gasfördergeschäft in den USA aus. Für rund 12,1 Milliarden US-Dollar (8,5 Milliarden Euro) kauft BHP das Öl- und Gas-Unternehmen Petrohawk, wie beide Seiten in der Nacht zu Freitag mitteilten.

Indes gewannen die Roche-Titel in Zürich 0,59 Prozent auf 136,70 Franken. Der Schweizer Pharmakonzern plant die weltweite Zulassung des Medikaments Pertuzumab gegen Brustkrebs.

Beim Telekomausrüster Ericsson sorgten rote Zahlen des Gemeinschaftsunternehmens Sony Ericsson für Kursverluste von 1,11 Prozent auf 88,95 schwedische Kronen. Der japanisch-schwedische Handybauer rutschte wegen der Folgen des schweren Erdbebens in Japan im März im zweiten Quartal tief in die Verlustzone. Der Umsatz sank um fast ein Drittel. Umsatzzahlen für den Juni dagegen liessen die Anteilsscheine von Hennes & Mauritz (H&M) um 0,97 Prozent auf 217,50 schwedische Kronen steigen. (awp/mc/ps)

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