EU-Schluss: Verluste – Unternehmensstimmung in Eurozone sinkt

EU-Schluss: Verluste – Unternehmensstimmung in Eurozone sinkt

Paris – Schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone habe die Börsen Europas am Dienstag belastet. Der EuroStoxx 50 ging 1,58 Prozent tiefer bei 3205,93 Punkten aus dem Handel. In Paris fiel der Cac 40 um 1,87 Prozent auf 4359,35 Punkte und in London knickte der FTSE 100 um 1,44 Prozent auf 6676,08 Zähler ein.

Die Stimmung in den Unternehmen des Euroraums war im September auf den niedrigsten Stand im laufenden Jahr gefallen, während Bankvolkswirte mit einer Stagnation gerechnet hatten. Investoren sorgten sich nach einer Reihe schwächerer Wirtschaftsdaten, dass die Währungsunion in eine Rezession schlittern könnte, sagte Marktanalyst Andreas Paciorek vom Broker CMC Markets.

Vor diesem Hintergrund lieferte die überraschende Aufhellung der Stimmung in der chinesischen Industrie keine positiven Impulse. Zudem geriet der Konflikt in Nahost wieder stärker in das Bewusstsein der Anleger, nachdem die USA mit Verbündeten Angriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien begonnen hatte.

Einziger Gewinner im Branchentableau war der Rohstoffsektor . Dieser erholte sich mit plus 0,17 Prozent etwas von seinem rund dreiprozentigen Rücksetzer zum Wochenauftakt. Die grössten Verluste verbuchte am Dienstag der Index der Automobiltitel mit einem Minus von mehr als zweieinhalb Prozent. Die Analysten der Investmentbank UBS hatten sich vorsichtig zu dem Sektor geäussert. Die Papiere des französischen Reifenherstellers Michelin litten zudem unter einem Pressebericht. Finanzchef Marc Henry hatte der Wirtschaftszeitung «Les Echos» gesagt, dass das Absatzziel mittlerweile schwieriger zu erreichen sei. Die Michelin-Titel fielen um 3,57 Prozent.

In London litten einige Aktien unter Plänen der US-Regierung, die Steuerflucht von US-Unternehmen zu bekämpfen. Dabei soll bei Unternehmen härter durchgegriffen werden, die ihren Firmensitz durch Übernahmen und Fusionen in steuergünstigere Länder verlegen und so dem amerikanischen Fiskus entgehen.

Die Aktien des Pharmakonzerns AstraZeneca büssten 3,57 Prozent ein, Smith & Nephew gaben um 2,81 Prozent nach und Shire fielen um 2,49 Prozent. AstraZeneca war Übernahmeziel von Pfizer gewesen, Shire hatte im Juli der Übernahme durch den US-Konzern AbbVie zugestimmt und Smith & Nephew, ein Hersteller künstlicher Hüften und Kniegelenke, war ein mögliches Ziel für Stryker gewesen.

Einen Kurseinbruch um mehr als 16 Prozent mussten die Aktionäre von Tate & Lyle verkraften. Der Nahrungsmittelhersteller hatte seinen Gewinnausblick reduziert.

Freuen durften sich hingegen die Anteilseigner von Philips Electronics . Die Titel legten als einziger Gewinner im EuroStoxx um 3,45 Prozent zu. Der niederländische Elektronikkonzern will sein Beleuchtungsgeschäft abspalten. In Norwegen verteuerten sich Yara-Aktien um fast vier Prozent. Der Düngerproduzent führt Fusionsgespräche mit dem Konkurrenten CF Industries. (awp/mc/pg)

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