London – Belastet von Wachstumssorgen ist der europäische Aktienmarkt am ersten Handelstag im September wieder deutlich in die Knie gegangen. Die Verluste erstreckten sich über alle Branchen, wobei es konjunktursensible Rohstoffwerte am deutlichsten erwischte.
Der EuroStoxx 50 verlor am Dienstag 2,47 Prozent auf 3188,73 Punkte. Erst tags zuvor hatte er den August mit minus 9,19 Prozent beendet. Damit ist der abgelaufene Monat der schlechteste seit vier Jahren.
Noch schwächer präsentierte sich der rohstofflastigere FTSE 100 . Er sackte in London um 3,03 Prozent auf 6058,54 Punkte ab. Der CAC 40 rutschte in Paris um 2,40 Prozent auf 4541,16 Punkte ab.
Die Stimmung in der chinesischen Wirtschaft ist so schlecht wie seit Jahren nicht mehr. Frühindikatoren zeigten stärker gebremstes Wachstum. Auch aktuelle Daten aus den Unternehmen in der Eurozone und der US-Industrie enttäuschten. Hinzu kommt anhaltende Unsicherheit um die mögliche Zinswende in den USA.
Der Index der Rohstoffbranche brach um 5,60 Prozent ein. Er droht damit, wieder auf den im Zuge des Börsencrashs der Vorwoche erreichten Tiefststand seit 2009 zurück zu fallen. Besonders hart erwischte es Glencore – hier mussten die Anleger einen Rutsch um rund 10 Prozent verdauen. Die Aktien des Bergbaukonzerns müssen zum 21. September ihren Platz im Stoxx-Index räumen. Gleiches gilt für BHP Billiton , die um 6,71 Prozent fielen.
Ihre Plätze übernehmen die Aktien der Bank Intesa SanPaolo und des Tabakkonzerns Imperial Tobacco, die aber im schwachen Marktumfeld nicht profitieren konnten. Letztere waren mit 1,46 Prozent Verlust zumindest deutlich weniger schwach als der Gesamtmarkt.
Die Aktien des Ölkonzerns Repsol gehörten mit minus 3,61 Prozent zu den Schwächsten im Eurostoxx. Gemeinsam mit RWE müssen sie hier Platz machen für die Papiere von Fresenius und des Triebwerksbauers Safran. (awp/mc/upd/ps)