Paris – Die weiter vorherrschende Unsicherheit über den Brexit hat am Dienstag Europas Börsen einen deutlichen Dämpfer versetzt. Hinzu kamen rückläufige Ölpreise und die anhaltenden Sorgen um das italienische Bankensystem als Belastung.
Der EuroStoxx 50 rutschte zum Handelsschluss um 1,72 Prozent auf 2812,88 Punkte ab und gab damit den zweiten Tag in Folge nach. Allerdings hatte sich der Leitindex der Eurozone in der vergangenen Woche mit knapp 4 Prozent etwas von dem Schock erholt, dass die Briten die EU verlassen wollen.
Der Pariser CAC-40-Index verlor am Dienstag 1,69 Prozent auf 4163,42 Punkte. In London stieg der FTSE 100 hingegen um 0,35 Prozent auf 6545,37 Zähler. Das britische Pfund hatte seine Talfahrt mit einem neuen 31-Jahres-Tief fortgesetzt – dies hilft den Exportaussichten britischer Unternehmen, da es ihre Waren in anderen Ländern günstiger macht.
In der vergangenen Woche hätten die Anleger noch darauf spekuliert, nach dem Brexit-Votum würde alles am Ende nicht so schlimm kommen, kommentierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets. Mit Blick auf die politischen Turbulenzen auf der Insel mit Rücktritten und Verzichtserklärungen von Brexit-Befürwortern schwinde inzwischen aber die Hoffnung auf eine baldige Lösung des Problems. Die Lage im Vereinten Königreich komme nach dem Brexit-Votum einem «politischen Notstand» gleich. (awp/mc/ps)