Paris / London – Der EuroStoxx hat sich kaum verändert ins Wochenende verabschiedet. Der Leitindex der Eurozone stieg am Freitag um 0,09 Prozent auf 3315,81 Punkte. Trotz der Erholung um 1,7 Prozent auf Wochensicht bleibt er auf seinem jüngsten Schlingerkurs um 3300 Punkte.
Auch in den anderen wichtigen Indizes gibt es für die Anleger aktuell keinen klaren Trend auszumachen. Der französische Cac 40 verbesserte sich am Freitag um 0,20 Prozent auf 5034,14 Punkte. Wie der Eurostoxx bewegt er sich auf dem Anfang Juni erklommenen Niveau seitwärts. Der britische FTSE 100 gewann 0,48 Prozent auf 6032,09 Punkte. Im Zuge eines schwachen Pfund in Sorge um einen sogenannten No-Deal-Brexit erholte sich der britische Index im Wochenverlauf um rund 4 Prozent von seinem Tief seit Mai.
Vor allem der Rohstoffindex fiel zum Wochenausklang mit einem deutlichen Kursgewinn auf. Getragen wurde der Anstieg vor allem von starken Papieren von Rio Tinto . Der Verwaltungsrat des Bergbaukonzerns will sich nach der Kritik an der Zerstörung zweier alter Kulturstätten der Aborigines in Australien von Unternehmenschef Jean-Sebastien Jacques trennen. Ein neuer Chef soll das Vertrauen in Rio Tinto wieder herstellen. Der Schritt sei eine harsche Konsequenz, aber genau im Sinne der Investoren, hiess es von der UBS.
Dagegen versammelten sich Banken europaweit eher am Indexende. Im EuroStoxx 50 konzentrierten sich die Verkäufe vor allem auf die Papiere der spanischen BBVA und der französischen Societe Generale und BNP Paribas .
In der Schweiz trieb die Aussicht auf eine Übernahme des angeschlagenen Backwarenkonzerns Aryzta die Papiere zeitweise um mehr als 20 Prozent an. Der Konzern führt derzeit entsprechende Verhandlungen mit der Investmentfirma Elliott des US-Milliardärs Paul Singer.
Auch die sich womöglich anbahnende Übernahme der Borsa Italiana verschaffte der Aktie des aktuellen Besitzers London Stock Exchange (LSE) ein Kursplus – hier waren es letztlich gut anderthalb Prozent. Wie schon erwartet kündigte die Euronext zusammen mit der mehrheitlich staatlichen italienischen Bank Cassa Depositi e Prestiti (CDP) ein Kaufangebot an. Auch die Deutsche Börse bestätigte am Abend nach Börsenschluss ein Gebot. Euronext– und Deutsche-Börse-Papiere gewannen gut 1,7 Prozent. (awp/mc/ps)