EU-Verlauf: Schwächer – Achter Verlusttag in Folge

Paris – Der europäische Aktienmarkt hat auch am Mittwoch Verluste verzeichnet. Neben dem schwachen Zustand der US-Wirtschaft belasten zunehmend Sorgen, dass die Schuldenkrise auch auf Italien überspringen könnte. Dies wäre das «Gau-Szenario», schrieben die Devisenexperten der Commerzbank. An seinem achten Verlusttag in Folge konnte der EuroStoxx 50 sein Minus jedoch bis zum Mittag auf 0,28 Prozent und 2.537,71 Punkte reduzieren.

Kurzzeitig gelang dem Index danach sogar der Dreh ins Plus, nachdem er zu Beginn noch um weitere 1,61 Prozent abgerutscht war. Der Pariser CAC 40 verlor 0,63 Prozent auf 3.500,73 Punkte und der Londoner FTSE 100 sank um 1,11 Prozent auf 5.655,02 Punkte.

Die weiter gestiegene Risikoaversion hatte bereits die Wall Street nach unten gerissen – sowohl der Dow Jones Industrial als auch der marktbreite S&P-500-Index durchbrachen ihre 200-Tage-Linie nach unten. Der Goldpreis kletterte auf ein neues Rekordhoch, während der ebenfalls als «sicherer Hafen» geltende Franken einen leichten Dämpfer erhielt. Die Schweizer Notenbank (SNB) reagierte auf seine Rekordjagd mit einer Nullzinspolitik.

Aus Branchensicht standen Öl- und Gaswerte des Stoxx 600 Oil + Gas sowie weitere Rohstoffwerte besonders unter Druck. Dagegen konnten sich die Versorger und Telekomtitel etwas erholen.

Der Bankensektor fiel erneut durch starke Schwankungen auf und spiegelte damit eine uneinheitliche Entwicklung seiner Indexmitglieder. So sackten Papiere der Societe Generale nach einem Gewinneinbruch im zweiten Quartal um 7,26 Prozent ab an das Ende des EuroStoxx. Vorstandschef Frederic Oudea stellte zudem angesichts der schwierigen Lage für die Bankenbranche und der zunehmenden Risiken für die Wirtschaftsentwicklung das noch im Mai bestätigte Ziel infrage, im kommenden Jahr unter dem Strich 6 Milliarden Euro zu verdienen.

Dagegen verbesserten sich Aktien von Standard Chartered im «Footsie» um 0,80 Prozent. Die auf Asien spezialisierte britische Grossbank profitiert weiter von einem starken Geschäft mit Privatkunden und in den Schwellenländern. Sie verdiente deutlich mehr als erwartet. Das gemischte Branchenbild komplettierten deutliche Kursgewinne bei der Unicredit , sowie in der Schweiz bei den Aktien der UBS und der Credit Suisse , bei gleichzeitigen Abschlägen für Credit Agricole . (awp/mc/pg)

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