EU-Schluss: ESTX50 verliert 0,3% auf 2’960 Punkte

Boerse

London – Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Montag an ihre jüngsten Verluste angeknüpft. Ein deutlicher Rückgang der Ölpreise sowie ein erneut aufgeflammter Zinspessimismus sorgten Händlern zufolge für die gebremste Kauflust der Anleger. Der EuroStoxx 50 verlor letztlich 0,26 Prozent auf 2960,37 Punkte, nachdem er in der Vorwoche bereits um zweieinhalb Prozent abgesackt war.

Der CAC-40-Index in Paris sank um 0,24 Prozent auf 4389,94 Punkte. Für den Londoner FTSE-100-Index ging es um 0,44 Prozent auf 6828,54 Punkte nach unten. Hier bremsten Verluste bei den schwer gewichteten Rohstoffwerten , die mit minus 1,62 Prozent ganz unten im Branchentableau zu finden waren.

«Weltweit nehmen Anleger Gewinne mit, weil es dann doch einige Vertreter innerhalb der US-Notenbank gibt, die erpicht darauf sind, die Zinsen anzuheben. Das verdirbt vielen gerade die Laune», kommentierte Börsenexperte Jochen Stanzl von CMC Markets. Er bezog sich dabei unter anderem auf Fed-Vizepräsident Stanley Fischer, der von einem in den kommenden Quartalen anziehenden Wirtschaftswachstum seines Landes ausgeht. Dies wurde von vielen Anlegern dahingehend interpretiert, dass die Fed nun doch noch in diesem Jahr die US-Leitzinsen nach oben schrauben dürfte.

Unterdessen sanken die Ölpreise am Montag kräftig und machten einen Teil der starken Vorwochengewinne wieder ab. Händler sprachen von einer Reaktion auf einen weiteren Anstieg der Zahl der Bohrlöcher in den USA. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober wieder weniger als 50 US-Dollar, nachdem der Preis in der Vorwoche erstmals seit Anfang Juli über diese Marke gestiegen war.

Unter den Einzelwerten profitierten die Aktien von Carrefour an der EuroStoxx-Spitze von einem positiven Analystenkommentar und gewannen 2,74 Prozent. Im Aktienkurs der französischen Supermarktkette sei inzwischen das denkbar schlechteste Szenario bereits eingepreist, schrieb Analyst Bruno Monteyne von Bernstein Research.

Klarer Spitzenreiter im Schweizer Leitindex SMI waren die Anteilsscheine von Syngenta mit einem Gewinn von mehr als 10 Prozent. Die US-Kartellbehörden gaben grünes Licht für die geplante Milliardeübernahme des Agrochemiekonzerns durch das chinesische Staatsunternehmen ChemChina.

Tagesverlierer waren die Minenwerte, die im FTSE-Index einhellig die letzten Plätze belegten. So sackten Anglo American um 4 Prozent ab und Glencore sowie Rio Tinto verbilligten sich um mehr als 2 Prozent. Die Aktien von BHP Billiton fielen um fast 2 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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