London – Eine überraschend deutliche Stimmungseintrübung in der US-Industrie hat am Donnerstag auch den Anlegern in Europa die Laune verdorben. Die schwachen Daten lieferten zudem dem Eurokurs Rückenwind. Eine stärkere Gemeinschaftswährung kann aber die Exportaussichten der Unternehmen der Eurozone in andere Regionen dämpfen. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone drehte denn auch am Nachmittag ins Minus und verlor am Ende 0,19 Prozent auf 3017,49 Punkte. Der französische Cac-40-Index trat mit plus 0,03 Prozent auf 4439,67 Zähler nahezu auf der Stelle.
Der britische FTSE 100 fiel um 0,52 Prozent auf 6745,97 Punkte. Die Stimmung in britischen Unternehmen hatte sich zwar nach einer starken Eintrübung unmittelbar nach dem Brexit-Votum wieder erholt. Allerdings schnellte das Pfund daraufhin im Vergleich zum US-Dollar in die Höhe.
Zudem wirft der am Freitag erwartete US-Arbeitsmarktbericht weiterhin seinen Schatten voraus. Von ihm erhoffen sich Investoren besser einschätzen zu können, ob die US-Notenbank Fed bereits im September den Leitzins weiter nach oben schrauben wird. Zwar dürften die Verfechter einer eher lockeren Geldpolitik im geldpolitischen Rat der Fed die ISM-Daten als Argument gegen eine Zinserhöhung nutzen, schrieb Analyst Christoph Balz von der Commerzbank in einer Einschätzung. Der Arbeitsmarktbericht sei aber wichtiger. (awp/mc/upd/ps)