EU-Verlauf: Schwächer – Spanien, China und Ölpreis belasten
Paris – Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag klare Verluste eingefahren. Der EuroStoxx 50 stand am Mittag als Leitindex der Eurozone mit 0,71 Prozent im Minus bei 2.914,25 Punkten. Der die wichtigsten Märkte in Europa abdeckende Stoxx Europe 50 büsste 0,43 Prozent ein. Der Londoner FTSE-100-Index gab 0,58 Prozent auf 5.902,98 Punkte ab, und der Pariser Leitindex Cac 40 verlor ohne einen klaren Branchentrend 0,64 Prozent auf 3.968,40 Punkte.
Das aus China überraschend vermeldete Handelsbilanzdefizit habe die Börsen der Region unter Druck gesetzt und für eine schlechte Vorgabe gesorgt, sagten Händler. Zusätzlich drückte die Abstufung der Kreditwürdigkeit Spaniens durch Moody’s mit einem negativen Ausblick auf die Stimmung. Im Fokus bleibe auch die Lage in Nordafrika und dem Nahen Osten und damit auch der hohe Ölpreis. Ein Händler sagte: «Nun könnten die Märkte erstmal nach unten rausgehen.» Aus technischer Sicht habe die Abwärtsbewegung allerdings im EuroStoxx auf dem gleitenden Durchschnitt der vergangenen 90 Handelstage gehalten und hier liege auch eine zusätzliche Unterstützung durch einige Hochs in 2010 – somit könnte sich der Index nun stabilisieren.
Rohstoffwerte zählten wie schon im asiatischen Handel zu den grössten Verlierern – der Branchenindex Stoxx Europe 600 Basic Resources stellte mit minus 2,18 Prozent den eindeutig schwächsten Sektor. Händler verwiesen auf fallende Metallpreise als Belastung. Im EuroStoxx standen ArcelorMittal-Aktien zeitweise am Indexende, zuletzt erholte sich das Papier des Stahlkonzerns aber und stand nur noch 0,89 Prozent tiefer bei 24,975 Euro. Der Zuwachs der Stahlproduktion in Deutschland hatte sich dank des anhaltenden Wirtschaftsaufschwungs im Februar beschleunigt.
Schwächer präsentierten sich die Papiere des Ölkonzerns Total mit einem Abschlag von 1,10 Prozent auf 42,625 Euro. In London rutschten die Aktien von Rio Tinto um 3,06 Prozent auf 3.963 Pence ab. Der Minenkonzern hatte zudem sein Angebot für den auf Afrika fokussierten Kohleproduzenten Riversdale Mining erhöht.
In der Schweiz stemmten sich Roche mit plus 0,15 Prozent auf 131,90 Franken gegen den negativen Markttrend. Der Pharmakonzern hatte in Japan die Zulassung für eine Zusatzindikation für das Krebsmedikament Herceptin erhalten. (awp/mc/ps)