London – Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Freitag einen verlustträchtigen Start ins zweite Quartal hingelegt. Negative Vorgaben der asiatischen Aktienmärkte sowie sinkende Ölpreise hätten den Notierungen den Wind aus den Segeln genommen, hiess es. Für etwas Entspannung sorgten im späten Handel überwiegend positive US-Konjunkturdaten und ein Rückgang des Eurokurses, der nach einem ordentlichen US-Arbeitsmarktbericht unter die Marke von 1,14 US-Dollar gerutscht war.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel wieder unter die psychologisch wichtige Unterstützung bei 3000 Punkten und schloss mit einem Minus von 1,72 Prozent bei 2’953,28 Zählern. Auf Wochensicht ergab sich damit ein Verlust von gut 1 Prozent. Der Pariser CAC-40-Index sank am Freitag um 1,43 Prozent auf 4’322,24 Punkte. Der britische Leitindex FTSE 100 in London büsste 0,47 Prozent auf 6’146,05 Punkte ein.
Schwächster Sektor im breiten europäischen Markt waren die unter dem neuerlichen Ölpreisverfall leidenden Öl- und Gaswerte. Deren Index, der Stoxx Europe 600 Oil + Gas sackte um 2,74 Prozent ab. Die Aktien von Eni und Total verloren unter den schwächsten Werten im Stoxx 50 3,83 Prozent beziehungsweise 3,18 Prozent.
Die Versicherungsbranche fiel um 2,31 Prozent. Die grössten Kursverluste resultierten allerdings aus dem Dividendenabschlag für die Papiere der Zurich Insurance Group, die 9,45 Prozent auf 202,20 Franken verloren. Der Versicherer schüttet 17 Franken je Aktie an seine Anteilseigner aus.
Bei Bankenwerten sorgten einige Analystenkommentare für Bewegung: Zu den am wenigsten gebeutelten Werten im EuroStoxx 50 gehörten Societe Generale mit einem Minus von 0,20 Prozent. Die Papiere der französischen Grossbank profitierten von einer Kaufempfehlung von Barclays . In Amsterdam rutschten die Titel der ING Group dagegen nach einer Verkaufsempfehlung von Morgan Stanley um gut 2 Prozent ab.
Airbus-Aktien büssten 2,35 Prozent ein. An den Triebwerken des Truppentransporters A400M sind nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung Probleme festgestellt worden. Die Entwicklung des A400M war bereits begleitet worden von politischen, finanziellen und technischen Problemen, in deren Folge sich das Projekt um Jahre verzögerte und verteuerte. (awp/mc/upd/ps)