London – Der europäische Aktienmarkt hat sich am Montag von seinem schwachen Start ins zweite Quartal ein Stück weit erholt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss mit einem Plus von 0,30 Prozent bei 2962,28 Punkten. Für den Cac-40-Index in Paris ging es um 0,53 Prozent auf 4345,22 Zähler nach oben und der Londoner FTSE 100 rückte um 0,30 Prozent auf 6164,72 Punkte vor.
Ein Marktexperte sprach von einer Gegenbewegung nach der jüngsten Schwäche. Angesichts der Fragezeichen mit Blick auf die Entwicklung der Weltwirtschaft sowie der Unternehmensgewinne bleibe er aber eher vorsichtig gestimmt. Rückenwind lieferte zum Wochenauftakt der Euro, der nach seinen jüngsten Kursgewinnen etwas nachgab. So kann eine starke Gemeinschaftswährung die Exportwirtschaft der Eurozone belasten. Eine schwächelnde Wall Street stand derweil deutlicheren Kursgewinnen am Aktienmarkt entgegen.
Der griechische Aktienmarkt profitierte angesichts des erneut in den Fokus gerückten Schuldendilemmas nicht von der insgesamt positiven Stimmung. An der Börse in Athen fiel der Leitindex ASE um 1,19 Prozent auf 564,75 Punkte. So sieht der Internationale Währungsfonds (IWF) eine Einigung auf ein «schlüssiges» Rettungsprogramm für Griechenland noch weit entfernt.
Auf Unternehmensseite war eine geplatzte Übernahme in der französischen Telekombranche das Gesprächsthema des Tages. Der Anbieter Orange beendete die Gespräche mit dem Mischkonzern Bouygues über dessen Telekomsparte. Damit sei die Konsolidierung in der Branche erst einmal vom Tisch, schrieb Analystin Olivia Peters von der Privatbank Berenberg.
Die Reaktionen am Aktienmarkt fielen entsprechend heftig aus: Die Papiere von Orange knickten als Schlusslicht im EuroStoxx um mehr als 6 Prozent ein. Als Belastung kam hinzu, dass Deutsche-Bank-Analystin Carola Bardelli ihre Kaufempfehlung strich. Die Anteilsscheine von Bouygues brachen am Cac-40-Ende um mehr als 13 Prozent ein.
Auch die Papiere der Wettbewerber litten unter geplatzten Konsolidierungsträumen: So fielen die Anteilsscheine von Numericable-SFR und Iliad um knapp 18 Prozent beziehungsweise rund 15 Prozent. Für die Aktien der Numericable-SFR-Mutter Altice ging es um 11,76 Prozent abwärts.
Der Index der Telekomwerte war denn auch mit minus 1,06 Prozent das Schlusslicht im europäischen Branchentableau. An der Spitze ging es für den Index der Gesundheitswerte um 1,83 Prozent nach oben. Die Anteilsscheine des französischen Pharmakonzerns Sanofi gewannen als bester Wert im EuroStoxx um 4,37 Prozent. (awp/mc/upd/ps)