EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 0,6% auf 3’584 Punkte
London – Europas Aktienmärkte haben am Dienstag einen weiteren Erholungsversuch unternommen. Im Fokus stand erneut der Euro , der wieder unter die Marke von 1,19 US-Dollar sank. Exportunternehmen aus der Eurozone können von einer abwertenden Gemeinschaftswährung profitieren, da ihre Produkte für Abnehmer ausserhalb der Eurozone dann günstiger werden.
Der EuroStoxx 50 schloss 0,55 Prozent höher auf 3583,49 Punkten. In Frankreich gewann der CAC-40-Index 0,57 Prozent auf 5390,48 Punkte. In Grossbritannien ging es für den FTSE 100 um 1,04 Prozent nach oben auf 7460,65 Zähler.
Positive Kursüberraschungen gab es bei Aktien von Windkraftkonzernen. So gewannen in Madrid die Papiere von Siemens Gamesa 9,90 Prozent. Auftrieb gab unter anderem ein Grossauftrag des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall, der 113 Windkraftwerke der neuen Acht-Megawatt-Klasse bestellte. Zudem half eine positive Studie der Bank of America/Merrill Lynch, in der die Aktien von Siemens Gamesa und auch die von Konkurrent Vestas weiter zum Kauf empfohlen wurden. Vestas legten in Kopenhagen um 8,73 Prozent zu.
Für die Anteile von Royal Dutch Shell ging es an der Spitze im Londoner «Footsie»-Index um rund 4 Prozent hinauf. Der Öl- und Gaskonzern sandte den Investoren angesichts des zuletzt unter Druck stehenden Aktienkurses ein Zeichen der Stärke: Er will seine Dividenden nun wieder vollständig in bar bezahlen. Zudem wurden die jüngsten Pläne eines Aktienrückkaufprogramms von mindestens 25 Milliarden Dollar bekräftigt.
Das kräftige Kursplus der Shell-Aktien half auch dem gesamten Öl- und Gassektor, der mit plus 1,43 Prozent der stärkste der europäischen Stoxx-600-Branchenübersicht war. Dagegen war der Rohstoff-Sektor mit den Bergbaukonzernen mit minus 0,87 Prozent abermals der schwächste im Branchentableau.
In London sprangen zudem die Aktien des Online-Supermarktbetreibers Ocado nach einer Partnerschaftserklärung mit der französischen Supermarkt-Kette Casino um fast 21 Prozent hoch. Die Casino-Papiere profitierten in Paris mit mehr als 2 Prozent davon. Künftig wollen die Franzosen die elektronische Handelsplattform der Briten nutzen, um ihr Online-Geschäft zu entwickeln.
Die Aktien von Easyjet stiegen nach Analystenkommentaren im «Footsie» um 1,73 Prozent. Die Insolvenzen der Wettbewerber Air Berlin und Monarch Airlines hätten die Aussichten für die Billigfluggesellschaft nachhaltig verbessert, schrieben die Analysten von Kepler Cheuvreux und der Societe Generale. (awp/mc/ps)