EU-Schluss: ESTX50 fällt um 1,76% auf 3388 Punkte

EU-Schluss: ESTX50 fällt um 1,76% auf 3388 Punkte

Paris – Wachstumssorgen haben Europas Börsen am Donnerstag wieder deutlich ins Minus gedrückt. Auf die Stimmung drückten Händlern zufolge unter anderem einige enttäuschende Geschäftszahlen und skeptische Aussagen von Mario Draghi, dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank. Draghi hatte gesagt, dass Risiken für das Wirtschaftswachstum, vor allem seitens der Weltwirtschaft, «klar zu erkennen» seien.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 war am Nachmittag im Zuge nachgebender US-Börsen tiefer ins Minus gerutscht und fiel am Ende um 1,76 Prozent auf 3387,70 Punkte. Am Mittwoch hatten noch die Optimisten die Oberhand behalten. Bereits seit Ende Oktober bewegt sich der EuroStoxx in einer recht engen Spanne von gut 100 Punkten.

Der Pariser CAC-40-Index verlor am Donnerstag 1,94 Prozent auf 4856,65 Punkte. Für den FTSE-100-Index ging es in London um 1,88 Prozent auf 6178,68 Punkte nach unten.

Zudem hatte Draghi zwar weitere Hinweise auf eine möglicherweise bevorstehende Lockerung der Geldpolitik gegeben. Doch dies reichte den Anlegern offenbar nicht, da Draghi ihrer Ansicht nach keine Neuigkeiten verkündete. Die Händler wollten nun Taten sehen, schrieb Marktanalyst Jans Klatt von DailyFX.

Als Belastung hinzu kamen einmal mehr die Spekulationen um eine US-Leitzinserhöhung bereits im Dezember. Angeheizt wurden diese Überlegungen von jüngsten Aussagen des Präsidenten der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard. Dieser hatte in einer Rede gesagt, dass die Krisenpolitik der Fed nicht mehr benötigt werde. Bullard verwies auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes und der Inflation, die sich beide den Zielen der Notenbank annäherten.

Unter den Einzelwerten in Europa sorgten die Aktien des britischen Triebwerksbauers Rolls-Royce mit einem Kurseinbruch nach dem Zwischenbericht zum dritten Quartal für Gesprächsstoff. Die Papiere sackten am Ende des FTSE 100 um knapp 20 Prozent ab. Bei Rolls-Royce schwächelt das Wartungsgeschäft, zudem sind Antriebe für Geschäftsreisejets weniger gefragt.

Aktien von Rohstoffunternehmen litten unter dem Rückgang der Rohstoffpreise. Insbesondere die Notierungen für Kupfer waren unter Druck geraten. Damit sackten die Papiere von Glencore um mehr als 7 Prozent ab und für die Anteilsscheine von BHP Billiton ging es um rund 5 Prozent nach unten.

Dem spanischen Energiekonzern Repsol macht der Verfall der Rohölpreise zu schaffen. Händler ordneten die Zahlen zum dritten Quartal unter den Erwartungen ein, die Papiere verloren mehr als 7 Prozent an Wert.

Noch härter traf es die Aegon-Aktien mit einem Kursrutsch von rund 11 Prozent nach der Bekanntgabe der Geschäftsergebnisse des niederländischen Versicherers. Analysten zufolge war das Unternehmen tiefer in die roten Zahlen gerutscht als gedacht.

In Zürich fielen die Anteile von Swiss Life um rund zweieinhalb Prozent. Bei dem Lebensversicherer hatte das Wachstum zuletzt an Fahrt verloren. (awp/mc/pg)

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