EU-Schluss: ESTX50 legt 0,5% auf 3421 Punkte zu

EU-Schluss: ESTX50 legt 0,5% auf 3421 Punkte zu

Paris – Die Kursentwicklung des Euro hat Europas Börsen am Donnerstag dominiert. Der EuroStoxx 50 gewann letztlich 0,52 Prozent auf 3421,47 Punkte und konnte damit die Stabilisierung vom Mittwoch fortsetzen. Im Verlauf war der Index vor dem Hintergrund eines schwächelnden Eurokurses sogar bis auf knapp 3438 Punkte geklettert. In den letzten Handelsstunden gaben die Indizes dann einen Teil ihrer Gewinne aber wieder ab – während gleichzeitig die Gemeinschaftswährung zulegte.

Am Dienstag hatten der neue Raketentest Nordkoreas und der Höhenflug des Euro noch für einen Kursrutsch gesorgt. Einige Marktakteure blieben trotz der Kursgewinne vom Donnerstag skeptisch. «Die grossen Indizes sind noch immer im Abwärtstrend, in dem sie sich schon seit einigen Monaten befinden», schrieb David Madden von CMC Markets in einem Marktkommentar.

In Paris rückte der CAC-40 am Donnerstag um 0,58 Prozent auf 5085,59 Punkte vor. Der FTSE 100 in London gewann 0,89 Prozent auf 7430,62 Zähler.

Aus Branchensicht stachen die Einzelhandelswerte negativ hervor. Der Sektorindex verlor 1,3 Prozent und war damit neben der Automobilbranche der einzige Verlierer in der Branchenübersicht. Hier sorgte Carrefour für einen Schock: Der harte Wettbewerb auf dem französischen Heimatmarkt hatte Europas grössten Handelskonzern im ersten Halbjahr stärker belastet als erwartet. Für 2017 wurde das Unternehmen nun vorsichtiger.

Die Anleger straften die Carrefour-Papiere mit einem Kursrutsch von gut 13 Prozent ab. Damit waren sie der mit grossem Abstand schwächste Wert im Cac 40 . Die Anteilsscheine fielen wieder auf das Niveau von Oktober 2012. Das Analysehaus S&P Global stufte die Carrefour-Aktie von «Buy» auf «Hold» ab. «Wir sind besorgt über den fortdauernden Preiskampf in Frankreich», hiess es zur Begründung.

Der weltweit zweitgrösste Spirituosenkonzern Pernod Ricard profitierte im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter vom Erfolg seiner Whiskey-Marke Jameson, guten Geschäften in Amerika sowie einer strikten Kostenkontrolle. Allerdings warnte das Unternehmen, dass der starke Euro künftig auf die Erträge drücken könnte. Daher verloren die Aktien 1,9 Prozent.

Die Papiere von Bouygues zogen hingegen an der Spitze des französischen Leitindex um 2,4 Prozent an. Der Mischkonzern schreibt wegen eines florierenden Bau- und Telekommunikationsgeschäfts wieder schwarze Zahlen.

Stärke zeigten auch die Aktien von Stahlproduzenten. So legten ArcelorMittal um 0,7 Prozent zu, Thyssenkrupp um 1,9 Prozent und Salzgitter um 3,9 Prozent. Mehrere Analysten hatten zuletzt die Preisprognosen für verschiedene Rohstoffe und Metalle angehoben. Zudem stiegen die Eisenerzpreise an den Rohstoffbörsen am Donnerstag kräftig. (awp/mc/pg)

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