Paris – Die europäischen Börsen sind am Montag überwiegend ohne Schwung in die neue Woche gestartet. Der EuroStoxx 50 schwankte im kleinen Rahmen um seinen Schlusskurs vom Freitag und schloss lediglich 0,04 Prozent höher bei 3346,11 Punkten. Die Marke von 3350 Punkten, über der der Leitindex der Eurozone zuletzt ein Hoch seit etwa zwei Wochen markiert hatte, erwies sich dabei weiter als hohe Hürde.
Der Pariser Cac 40 stand am Montag mit 0,07 Prozent Minus und 5348,87 Punkten im roten Bereich. Der Londoner FTSE 100 gab um 0,03 Prozent auf 7302,10 Punkte nach. Gegen den Trend schloss die Mailänder Börse rund 1 Prozent im Plus und profitierte dabei unter andrem von starken Versorger- und Bankaktien.
Insgesamt aber wurde die Risikobereitschaft der Anleger wie schon seit Monaten von den Sorgen um den schwelenden Zollstreit zwischen den USA und China gebremst. Die «Washington Post» vermeldete, US-Präsident Donald Trump wolle Importe im Wert von weiteren 200 Milliarden Dollar mit Sonderzöllen von zehn Prozent belegen. Am Markt wurde dies angesichts einer zuletzt signalisierten Gesprächsbereitschaft als Rückschlag gewertet. An den China-Börsen hatte sich daraufhin am Montag schon Verunsicherung breit gemacht.
Schwäche zeigten zu Wochenbeginn vor allem die Technologiewerte, deren Teilindex um 0,78 Prozent fiel. Schon am Freitagabend hatten sie in New York ihre jüngste Erholung unterbrochen. Die Entwicklung setzte sich dann zu Wochenbeginn fort. Vom Handelsstreit geprägt waren ausserdem die Autowerte schwach in den Handel gestartet, berappelten sich dann aber und traten letztlich nahezu auf der Stelle.
Ein überraschend hoher Quartalsumsatz liess in Stockholm die leidgeplagten Anleger von Hennes & Mauritz (H&M) aufatmen. Die Papiere des angeschlagenen schwedischen Textilhändlers setzen mit einem Kurssprung um gut 18 Prozent zur deutlichsten Erholungsrally seit Jahren an. Im dritten Quartal hatte das Unternehmen von der schwachen schwedischen Krone, Marktanteilsgewinnen und gut laufenden Räumungsverkäufen profitiert.
Im allgemein freundlichen Telekom-Sektor gehörten Vodafone in London mit einem Plus von knapp 1 Prozent zu den Gewinnern. Börsianer verwiesen hier auf einen Bericht in der «Financial Times», wonach der künftige Vorstandschef Nick Read erwägt, den Schuldenstand des Telekomkonzerns durch den Verkauf von Mobilfunkmasten zu drücken. Wie es in dem Bericht heisst, sollen Banken deren Wert auf 12 Milliarden Euro geschätzt haben. (awp/mc/pg)