London – Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben am Montag weiter geschwächelt. Zum Wochenauftakt dämpften vor allem ein enttäuschender Ifo-Geschäftsklimaindex sowie nachgebende Kurse in den USA die Kauflust der Anleger. Der EuroStoxx-50-Index schloss mit minus 0,75 Prozent bei 3’117,62 Punkten. Bereits am Freitag hatte der Leitindex der Eurozone den Tag mit Verlusten beendet, war aber auf Wochensicht um fast 3 Prozent gestiegen und in der Woche zuvor sogar um knapp 5 Prozent.
Für den Pariser CAC-40-Index ging es am Montag um 0,52 Prozent auf 4’546,12 Punkte nach unten. Der Londoner FTSE 100 verlor 0,78 Prozent auf 6’260,92 Punkte.
In den deutschen Unternehmen hatte sich die Stimmung im April überraschend eingetrübt. Das Ifo-Geschäftsklima war im Vergleich zum Vormonat leicht gefallen, während Volkswirte mit einem kleinen Anstieg gerechnet hatten. Die konjunkturelle Dynamik sei weiterhin schwach, kommentierte Analystin Viola Julien von der Landesbank Helaba die Daten.
Aus Branchensicht waren Rohstoffwerte im Stoxx-600-Index mit einem Minus von 3,60 Prozent erneut schwächster Sektor in Europa. Auch Ölaktien verloren mit einem Abschlag von 1,24 Prozent überdurchschnittlich. Ebenfalls in schwacher Verfassung präsentierten sich Banken-Titel, die um 1,81 Prozent absackten, während die Immobilienbranche mit plus 1,29 Prozent am kräftigsten zulegte.
Unter den Einzelwerten im EuroStoxx 50 erholten sich die Aktien von Safran an der Index-Spitze um 2,57 Prozent. JPMorgan hält eine Übernahme des französischen Luftfahrt-Spezialisten Zodiac durch den Triebwerkshersteller für unwahrscheinlich. Am Freitag hatte entsprechende Gerüchte die Safran-Aktien spürbar belastet.
Die Philips-Papiere zählten mit einem Abschlag von 4,27 Prozent zu den Schlusslichtern im Leitindex der Eurozone. Der niederländische Elektronikkonzern hatte zwar unerwartet gut ausgefallene Umsatz- und Ergebniszahlen für das erste Quartal veröffentlicht, doch Anleger zweifelten am Erfolg des Verkaufs der Lichttechniksparte. Im Januar war der geplante milliardenschwere direkte Verkauf dieses Unternehmensbereichs vorerst geplatzt. Nun stellte Konzernchef Frans van Houten auch die Möglichkeit eines Börsengangs der Sparte in Aussicht, was am Markt als weniger attraktiv bewertet wurde.
In London gewannen die Aktien der Ashtead Group nach einem positiven Analystenkommentar 2,70 Prozent. Aus Bewertungsgründen empfiehlt die Investmentbank Merrill Lynch die Papiere nun zum Kauf. (awp/mc/upd/ps)