EU-Verlauf: Sehr fest
London – Die Kombination aus gelungenen Geldmarktauktionen in Europa und der Hoffnung auf neue geldpolitische Lockerungsmassnahmen in China hat Europas Börsen am Dienstag deutliche Kursgewinne beschert. Die am Vortag erfolgte Abstufung des europäischen Rettungsschirms EFSF durch die Ratingagentur S&P hinderte Anleger nicht daran, weiter in den Fonds zu investieren. Bei einer Auktion von Geldmarktpapieren mit sechsmonatiger Laufzeit flossen dem Krisenfonds wie angestrebt 1,5 Milliarden Euro zu. Auch Spanien konnte sich bei einer Auktion zu erheblich geringeren Zinsen finanzieren.
Der EuroStoxx 50 gewann am frühen Mittag 1,55 Prozent auf 2.398,14 Punkte. Der Pariser Cac 40 stieg um 1,37 Prozent auf 3.269,11 Punkte. In London legte der FTSE 100 um 0,77 Prozent auf 5.701,28 Punkte zu.
Unter den Branchenindizes schnitt der Stoxx Europe 600 Autos & Parts mit plus 3,23 Prozent am besten ab. Vor allem deutsche Autowerte waren nach positiven Analystenkommentaren von Morgan Stanley und Merrill Lynch gefragt. Daimler und BMW waren mit Aufschlägen von 3,75 respektive 3,02 Prozent weit vorne im europäischen Leitindex.
Finanz- und Rohstofftitel präsentierten sich ebenfalls sehr fest. Händler verwiesen zur Begründung auf den schwindenden Pessimismus am Markt. Die beiden Sektoren gelten für viele als Barometer für die Risikoneigung. Wenn diese steigt, zeigt sich dies in kletternden Kursen der Branchenvertreter. Unicredit verteuerten sich als beste Aktie im EuroStoxx 50 um mehr als 5 Prozent.
In London gewannen Rio Tinto als bester Minenwert 2,56 Prozent dazu. Der britisch-australische Bergbaukonzern erzielte im vierten Quartal bei der Eisenerzproduktion einen neuen Rekord. Wie das Unternehmen mitteilte, waren dafür vor allem die Erweiterungen an den Förder- und Hafenanlagen in der westaustralischen Region Pilbara verantwortlich. Die Eisenerzproduktion sei etwas höher ausgefallen als erwartet, sagte Rohstoff-Analyst Lyndon Fagan von der Royal Bank of Scotland. (awp/mc/pg)