London – Europas wichtigste Aktienmärkte haben sich nach dem Kurseinbruch zu Wochenbeginn am Dienstagnachmittag etwas erholt. Börsianer verwiesen auf die festere Eröffnung der New Yorker Wall Street. Im Anlegerfokus blieben aber die Sorgen um die Ausbreitung des Coronavirus und deren wirtschaftliche Folgen. Die Gesamtzahl der weltweit bekannten Viruserkrankungen ist inzwischen auf über 4500 geklettert, ein Anstieg um mehr als 1700 Fälle zum Vortag. Die Zahl der Todesopfer in China stieg auf mindestens 106 Menschen.
Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Plus von 1,13 Prozent bei 3719,22 Punkten, nachdem er um die Mittagszeit noch stagniert hatte. Am Montag war der Leitindex der Eurozone auf das niedrigste Niveau seit Mitte Dezember abgesackt und hatte rund 2,7 Prozent niedriger geschlossen. Der französische Leitindex Cac 40 gewann am Dienstag 1,07 Prozent auf 5925,82 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,93 Prozent auf 7480,69 Punkte nach oben.
Die Stimmung an der Börse bleibe wegen der Sorgen um eine weitere Ausbreitung des Virus angespannt, schrieb Marktanalyst Milan Cutkovic vom Handelshaus Axitrader. Dazu passte, dass die konjunktursensiblen Technologiewerte europaweit der einzige Sektor im Minus waren. Die als defensiv geltenden Telekomaktien waren mit einem Plus von knapp 1,7 Prozent die attraktivste Branche.
Unter den Einzelwerten gehörten die Aktien von Philips zu den Schlusslichtern im EuroStoxx und endeten mit einem Minus von 2,1 Prozent. Der niederländische Medizintechnikkonzern hatte seinen Umsatz im vierten Quartal nicht so stark gesteigert wie von Analysten erwartet. Zudem prüft das Unternehmen einen Verkauf seines Geschäfts mit Haushaltsgeräten.
Spekulationen um einen Kauf der Aufzugsparte von Thyssenkrupp beförderte die Aktien des finnischen Aufzugunternehmens Kone zuletzt deutlich nach oben. Bevor die Börse Helsinki die Kone-Papiere kurz vor Handelsschluss in Erwartung einer Nachricht des Unternehmens ausgesetzt hatte, notierten sie knapp 5 Prozent im Plus. Kreisen zufolge hat Kone gemeinsam mit dem Finanzinvestor CVC das höchste Angebot für das Thyssenkrupp-Aufzuggeschäft abgegeben. (awp/mc/ps)