London – Die wichtigsten europäischen Aktienindizes haben am Montag überwiegend moderat zugelegt. Nach den zuletzt deutlichen Kursabschlägen stabilisierte sich der EuroStoxx 50 mit plus 0,15 Prozent bei 3’001,90 Punkten. Am Freitag hatte der Leitindex der Eurozone nach enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten und einem daraufhin kräftig gestiegenen Euro schwach geschlossen und auf Wochensicht mehr als zweieinhalb Prozent eingebüsst.
Der CAC-40-Index in Paris hielt sich am Montag mit 0,04 Prozent im Plus bei 4’423,38 Punkten. Für den Londoner FTSE-100-Index ging es dank starker Rohstoffwerte um deutliche 1,03 Prozent auf 6’273,40 Zähler nach oben. Die Metallpreise zogen wieder kräftig an und auch die Ölpreise stiegen wieder.
Zu den wichtigsten Gründen für die steigenden Preise im Rohstoffbereich wurde auf den schwachen US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag verwiesen. Dieser hatte den US-Dollar unter Druck gebracht, da eine baldige Zinsanhebung durch die US-Notenbank Fed nach den Jobdaten wieder als sehr unwahrscheinlich eingeschätzt wird. Mit nur 38 000 neuen Jobs im Mai hatte die US-Wirtschaft den schwächsten Zuwachs seit fast sechs Jahren verzeichnet und deutlich weniger neue Stellen geschaffen als Bankvolkswirte erwartet hatten.
Aus Branchensicht setzte der Rohstoffsektor mit plus 4,30 Prozent seine Erholung vom Freitag deutlich beschleunigt fort. Ihnen folgten mit Abstand die Branchen der Öl- und Gasunternehmen sowie der Versorger. Unter den Einzelwerten gehörten entsprechend dieser Tendenz die Bergbautitel zu den Favoriten. Die Aktien von Anglo American sprangen um etwas mehr als 11 Prozent hoch, gefolgt von Rio Tinto, BHP Billiton und Glencore, die um etwas mehr als 6 Prozent stiegen.
Easyjet verloren im «Footsie» 1,05 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr hatte der britische Billigflieger im Mai zwar die Zahl seiner Passagiere gesteigert, die Auslastung der Flugzeuge war jedoch geringfügig gesunken.
Roche schlossen mit einem Aufschlag von 0,15 Prozent. Der schweizerische Pharmakonzern konnte mit seinen auf dem Onkologie-Kongress Asco in Chicago vorgelegten Daten nicht wirklich punkten. Unter dem Strich fielen die Analystenreaktionen zwar nicht schlecht aus, allerdings hatte die Konkurrenz auch nicht geschlafen. Der Wettbewerbsdruck für Roche dürfte daher eher grösser als kleiner werden. Zudem hatte die britische Investmentbank HSBC ihre Gewinnschätzungen für Roche gekürzt und entsprechend auch das Kursziel für die Aktie.
Ähnlich geringfügig wie Roche legten die Papiere von Michelin zu mit plus 0,13 Prozent. Europas grösster Reifenhersteller will mit Hilfe von Kosteneinsparungen in Milliardenhöhe wettbewerbsfähiger werden. Zwischen 2017 und 2020 sollen 1,2 Milliarden Euro eingespart werden, hatte das Unternehmen während einer Investorenveranstaltung mitgeteilt. (awp/mc/upd/ps)