London – Der stark erholte Euro und die Schatten der anstehenden US-Leitzinsentscheidung haben die europäischen Börsen am Montag tiefer in den Keller geschickt. Zwischenzeitlich belastete auch ein weiteres Sechsjahrestief beim Ölpreis. Konjunkturbedingt nur moderate Nachfrage trifft beim schwarzen Gold auf ein Überangebot.
Nach zwei schwachen Wochen sank der EuroStoxx 50 am Montag um weitere 2,00 Prozent auf 3139,24 Punkte. Der europäische Leitindex drehte damit auf Jahressicht leicht ins Minus. Der CAC-40-Index fiel zu Wochenbeginn in Paris um 1,68 Prozent auf 4473,07 Punkte. In London rutschte der FTSE 100 um 1,32 Prozent auf 5874,06 Punkte ab.
Marktanalyst Andreas Paciorek sprach mit Blick auf die am Mittwoch anstehende Leitzinsentscheidung in den USA von der «Angst vor einer Gezeitenwende an den Märkten». Experten erwarten, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Zinswende vollziehen und erstmals seit der Finanzkrise die Leitzinsen erhöhen wird. Paciorek zufolge könnten die Anleger auf geschaffene Fakten zwar sogar durchaus erleichtert reagieren. «Mehr Unsicherheit geht im aktuellen Marktumfeld aber kaum», so der Experte. Der Eurokurs kletterte derweil auf den höchsten Stand seit Oktober, was die Gewinnerwartungen im Export dämpft.
Paciorek zufolge könnten die Anleger auf geschaffene Fakten zwar sogar durchaus erleichtert reagieren. «Mehr Unsicherheit geht im aktuellen Marktumfeld aber kaum», so der Experte. Der Eurokurs kletterte derweil auf den höchsten Stand seit Oktober, was die Gewinnerwartungen im Export dämpft.
Die Verlierer verteilten sich zu Wochenbeginn auf alle Branchen. Besonders unter Druck standen einmal mehr die Rohstoffwerte. Ihr Branchenindex sackte um fast 3,5 Prozent auf das tiefste Niveau seit März 2009 ab. Der Preis für Silber fiel auf ein ähnliches Tief zurück. Im FTSE 100 brachen die Papiere von Glencore am FTSE-100-Ende um gut 6 Prozent ein. Um im harten Gegenwind fallender Metallpreise zu bestehen, stampft der Bergbaukonzern seine Investitionen um ein Drittel ein.
Im Leitindex der Eurozone gab es keine Gewinner. Papiere des Einzelhändlers Carrefour hielten sich mit einem Abschlag von rund einem halben Prozent noch vergleichsweise gut, während die Vorzugsaktien des VW-Konzerns um über 4 Prozent absackten. Als Konsequenz aus dem Abgas-Skandal bei Volkswagen will Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt schärfere Prüfungen für alle grossen Autohersteller durchsetzen. (awp/mc/upd/ps)