EU-Schluss: EuroStoxx50 0,3% tiefer bei 3401 Punkten

EU-Schluss: EuroStoxx50 0,3% tiefer bei 3401 Punkten

Paris – Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend haben die Anleger an Europas wichtigsten Aktienmärkten Vorsicht walten lassen. Nach anfänglichen überschaubaren Kursgewinnen drehten die grossen Börsenindizes leicht ins Minus. An den Märkten sei eine Erhöhung der US-Leitzinsen zwar eingepreist, unklar sei jedoch wieviel weitere Zinsanhebungen für dieses Jahr die Fed avisieren könnte, hiess es.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Aktien der Eurozone schloss am Mittwoch 0,32 Prozent tiefer bei 3401,04 Punkten. In Paris gab der CAC 40 um 0,24 Prozent auf 5239,74 Punkte nach. In London verlor der FTSE 100 0,32 Prozent auf 7038,97 Zähler.

«Wir rechnen damit, dass die Fed die Zinsen in diesem Jahr vier mal erhöht», sagte Analystin Christa Jenni von der Credit Suisse. Nach langen Jahren historisch niedriger Zinsen müssen sich Investoren also immer mehr auf neue Verhältnisse einstellen. Steigen die Zinsen, gewinnen Anleihen an Attraktivität im Vergleich zu Aktien.

Aus Branchensicht verzeichneten die Aktien der Rohstoffkonzerne mit einem Plus von 1,7 Prozent die höchsten Gewinne. Ganz unten im Sektortableau waren die Papiere aus dem Nahrungsmittel- und Getränkesegment mit minus 1,1 Prozent zu finden.

Unter den Einzelwerten fielen die Aktien des Baumarktkonzerns Kingfisher mit einem Verlust von 10,7 Prozent auf. Der Umsatz der zu Kingfisher zählenden Garten- und Heimwerkerkette B&Q hatte die Erwartungen der Börsianer verfehlt. Die Prognosen für das laufende Jahr seien unsicherer geworden, hiess es zudem. «Die Gruppe hat mit schwierigen Marktbedingungen zu kämpfen», sagte Michael Mitchell von Davy Research.

In Paris legten die Papiere des Luxusgüterhändlers Hermes um 2,4 Prozent zu stiegen auf ein Mehrjahreshoch. Die Franzosen schütten zusätzlich zur regulären Dividende von 4,10 Euro je Aktie weitere 5 Euro Sonderdividende aus. Damit reicht der Hersteller edler Handtaschen und Schals einen Teil der fast 3 Milliarden Euro Barmittel an die Aktionäre weiter.

Ein hoher Gewinn aus einem Beteiligungsverkauf bescherte den Papieren von Vivendi ein Kursplus von 0,7 Prozent. Die Franzosen schlugen eine Beteiligung am Spielentwickler Ubisoft für rund 2 Milliarden Euro los. Vivendi hatte den Anteil in den vergangenen drei Jahren für insgesamt knapp 800 Millionen Euro gekauft.

Für die Ubisoft-Aktien wirkte der Verkauf wie ein Befreiungsschlag, der Kurs zog um 3,8 Prozent ein Rekordhoch an. Nach dem Ausstieg von Vivendi beteiligt sich nun der chinesische Internetkonzern Tencent an Ubisoft. (awp/mc/pg)

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