EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 0,3% auf 3581 Punkte
Paris – Europas wichtigste Festlandbörsen haben am Freitag nach einem holprigen Start ein versöhnliches Ende gefunden und eine positive Wochenbilanz verbucht. Dabei sorgten starke deutsche Konjunkturdaten für fortgesetzten Optimismus unter den Anlegern des Euroraums.
Wie am Vortag begrenzte aber der weiter steigende Euro die Kursgewinne, da eine starke Gemeinschaftswährung die Produkte hiesiger Unternehmen für Käufer außerhalb des Euroraums tendenziell verteuert. Die Gemeinschaftswährung stieg im späten Handel bis auf 1,1944 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Monaten.
Der EuroStoxx 50 gewann letztlich 0,26 Prozent auf 3581,23 Punkte, woraus für den Leitindex der Eurozone ein Wochenplus von knapp 1 Prozent resultierte. In Paris stieg der französische CAC-40-Index um 0,20 Prozent auf 5390,46 Zähler. Dagegen sank der britische FTSE 100 um 0,10 Prozent auf 7409,64 Punkte.
Als bevorzugte Branche in Europa erwiesen sich am Freitag Bankenwerte: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 legte um 0,5 Prozent zu. Gemieden wurden hingegen die Aktien von Unternehmen aus dem medizinischen Bereich, wie sein 0,7 Prozent schwächere Branchenindex belegte. Er zollte nicht nur der jüngsten Erholung Tribut, sondern auch dem Umstand, dass die als defensiv geltende Branche eher in einem negativen Marktumfeld ihre Stärken ausspielt.
Der vor einigen Jahren aus den USA nach Europa übergeschwappte Schnäppchen-Trend am sogenannten «Black Friday» beflügelte die Aktien des auf Haushaltsgeräte spezialisierten britischen Online-Händlers AO World, die um mehr als 7 Prozent nach oben schnellten. Damit summierte sich der Kursgewinn der Papiere seit ihrem Rekordtief vor zwei Wochen bereits auf mehr als 30 Prozent.
Clariant-Aktien litten nur wenig unter der Zuspitzung des Konflikts zwischen dem schweizerischen Chemiekonzern und seinem grössten Aktionär White Tale: Sie verloren 0,34 Prozent auf 26,41 Franken und blieben damit in Reichweite ihres 15-Jahre-Hochs bei 27,04 Franken, das sie erst vor zwei Tagen erreicht hatten. White Tale hatte den Zusammenschluss von Clariant mit dem US-Konkurrenten Huntsman erfolgreich torpediert. Eine eigene Strategie oder konkrete Pläne für die Entwicklung des Unternehmens hätten die Amerikaner aber nicht, kritisierte Clariant. (awp/mc/pg)