EU-Verlauf: Überwiegend kräftige Gewinne
Paris – Die wichtigsten europäischen Aktienindizes haben am Mittwochmittag überwiegend deutliche Gewinne verzeichnet. Händler verwiesen auf Hoffnungen, dass die Unternehmen den negativen Einflüssen durch die Staatsschuldenkrise trotzen können. Einen zusätzlichen Schub erhielt der Markt von der Nachricht, dass die Europäische Zentralbank 523 Banken bei einem Drei-Jahres-Tender knapp eine halbe Billion Euro geliehen hat. Der EuroStoxx 50 legte um 1,72 Prozent auf 2.301,31 Punkte zu. In Paris gewann der CAC 40 1,62 Prozent auf 3.104,99 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ging es hingegen nur um 0,73 Prozent auf 5.460,71 Punkte nach oben.
Bankenwerte zeigten sich von negativen Äusserungen der Ratingagentur Fitch unbeeindruckt. Schon vor der Veröffentlichung der EZB hatten Finanzwerte mit deutlichem Abstand auf dem ersten Platz der Sektortabelle gestanden. Anschliessend bauten diese ihre Gewinne deutlich aus. Technologiewerte verzeichneten als einzige Verluste, die allerdings sehr kräftig ausfielen. Am Vorabend hatte der US-Softwarekonzern Oracle mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen von Analysten deutlich verfehlt.
Fitch hatte einer Reihe von europäischen Banken mit Abstufung gedroht und diese bei Unicredit schon vollzogen. Deren Aktien legten dennoch um ein halbes Prozent zu. Titel von Credit Suisse , die das japanische Privatkundengeschäft des britischen Konkurrenten HSBC übernehmen wollen, kletterten um gut anderthalb Prozent nach oben. HSBC-Titel gewannen ebenfalls gut anderthalb Prozent.
Lagardere legten um knapp zwei Prozent zu. Der französische Medienkonzern spricht einem Bericht von «La Tribune» zufolge mit der US-Beteiligungsfirma Hellman & Friends über den Verkauf seines 20-Prozent-Anteils am Bezahlsender Canal Plus. Dem Bericht zufolge könnte der Anteil fast eine Milliarde Euro wert sein. (awp/mc/pg)