Paris – Schwache Konjunkturdaten aus Europa und Sorgen über den portugiesischen Bankensektor haben den europäischen Aktienmarkt am Dienstag belastet. Der EuroStoxx 50 fiel bis zum Handelsschluss um 1,01 Prozent auf 3153,75 Punkte. Für den Cac 40 in Paris ging es um 1,03 Prozent auf 4305,31 Punkte nach unten und der Londoner FTSE 100 fiel um 0,53 Prozent auf 6710,45 Punkte.
In Deutschland hatten sich die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten überraschend stark eingetrübt. Eine Fortsetzung der hohen deutschen Wachstumsdynamik vom Jahresbeginn zeichne sich nicht ab, sagte Experte Ulrich Wortberg von der Helaba. Ein Händler verwies zudem auf anhaltende Sorgen über die Finanzlage der Firmengruppe, zu der die portugiesische Grossbank Banco Espirito Santo gehört.
Die Papiere der Banco Espirito Santo (BES) setzten ihre jüngste Talfahrt fort. Papiere italienischer und spanischer Banken gerieten ebenfalls unter Druck. Unicredit fielen als einer der schwächten Werte im im EuroStoxx 50 um mehr als zwei Prozent. Dennoch hielt sich der europäische Bankensektor mit einem Minus von 0,56 Prozent im Mittelfeld des Branchentableaus. So profitierten etwa die Papiere der Deutschen Bank mit plus 1,94 Prozent an der Spitze des EuroStoxx 50 von guten Zahlen der US-Banken JPMorgan und Goldman Sachs.
Favorisiert wurde im Branchenüberblick der Rohstoff-Sektor. Der Subindex gewann 0,51 Prozent.
Die Aktien von Hennes & Mauritz (H&M) verteuerten sich um 0,57 Prozent. Von einem Analysten hiess es, Umsatzzahlen des Modekonzerns seien besser als erwartet ausgefallen. Die Aktionäre von Roche konnten sich über ein Kursplus von 0,71 Prozent freuen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA habe den Zulassungsantrag für Avastin zur Behandlung von Gebärmutterhalskrebs angenommen und dem Antrag den Status einer «Priority Review» gewährt, teilte der Pharmakonzern mit. (awp/mc/pg)