EU-Schluss: ESTX50 legt 0,5% auf 3’513 Punkte zu
London – An Europas Börsen ist es am Dienstag überwiegend weiter nach oben gegangen. Die Ausnahme war London nach Veröffentlichung aktueller Inflationsdaten. Insgesamt gesehen «hält die positive Stimmung nach ‹Irma› weiter an», kommentierte Analyst David Madden vom Handelshaus CMC Markets. Der sichtlich abgeschwächte Wirbelsturm in den USA und das Ausbleiben neuer negativer Nachrichten aus Nordkorea sorgten nach wie vor für Erleichterung.
Der EuroStoxx 50 stieg um 0,50 Prozent auf 3512,56 Punkte, nachdem der Leitindex der Eurozone bereits zum Wochenauftakt um 1,4 Prozent zugelegt hatte. Der französische CAC-40-Index gewann am Dienstag 0,62 Prozent auf 5209,01 Zähler, während der britische FTSE 100 («Footsie») um 0,17 Prozent auf 7400,69 Punkte nachgab.
Im Fokus standen in London die Verbraucherpreise für August. Sie waren mit plus 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlicher als erwartet gestiegen und hatten damit dem Pfund Auftrieb gegeben. Am Aktienmarkt kam das nicht so gut an, denn ein starkes Pfund kann exportorientierten britischen Unternehmen den Warenabsatz im Ausland erschweren.
Branchenweit präsentierte sich der Versorgersektor in Europa mit minus 0,66 Prozent am schwächsten. Favorisiert wurden dagegen Bankenwerte , die um 1,65 Prozent anzogen. Einerseits profitierten Aktien aus diesem Bereich von der wiedergewonnenen Risikofreude der Anleger. Andererseits wurde auf die jüngste Erholung der Renditen an den Anleihemärkten verwiesen. Dort setzte sich die am Freitag begonnene Aufwärtsbewegung weiter fort. Niedrige Renditen belasten tendenziell die Erträge der Geldhäuser im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren.
An der EuroStoxx-Spitze gewannen damit die Aktien der Deutschen Bank rund 3,5 Prozent. In London verteuerten sich die Papiere von Barclays um gut 2,5 Prozent.
Anlässlich der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt bekamen die Anleger auch Appetit auf Aktien aus dieser Branche. So hatten in Paris die Anteilsscheine von PSA mit plus 3,76 Prozent die Nase vorn im CAC 40.
Spezielle Unternehmensnachrichten hingegen waren Mangelware. Die Papiere von Novartis stiegen im Schweizer Leitindex SMI um gut 1 Prozent. Die Tochter Sandoz war mit ihrem Biosimilar Rituximab einen wichtigen Schritt vorangekommen. Die US-Gesundheitsbehörde nahm den Zulassungsantrag an und prüft ihn nun. Sandoz beantragt die Zulassung in den gleichen Indikationen wie das Referenzmittel Rituxan von Roche , nämlich Blutkrebs und bestimmte immunologische Krankheiten wie rheumatoide Arthritis.
In London schnellten die Aktien von Ashtead an der Spitze des «Footsie» um knapp 4,5 Prozent in die Höhe. Wie Analyst Rahim Karim von Liberum schrieb, hatte der Vermieter von Industrieausrüstung etwa für die Bauindustrie mit seinem Umsatzwachstum im ersten Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen. (awp/mc/upd/ps)