EU-Schluss: Kaum verändert nach Gewinnen zu Wochenbeginn
Paris – Die Börsen Europas sind nach den deutlichen Kursgewinnen zu Wochenbeginn am Mittwoch auf der Stelle getreten. Am Aktienmarkt sei die Zeit reif für eine Pause, sagte Marktanalyst Jasper Lawler vom Broker CMC Markets UK.
Der EuroStoxx 50 zeigte sich nach insgesamt fünf freundlichen Handelstagen nun mit plus 0,06 Prozent auf 3246,24 Punkte kaum verändert. Der Leitindex der Eurozone bewegt sich damit weiter auf dem höchsten Stand seit September 2008. In Paris rückte der CAC 40 um 0,04 Prozent auf 4531,63 Punkte vor. Bei dem britischen Leitindex FTSE 100 («Footsie») stand ein Gewinn von 0,09 Prozent auf 6851,22 Punkte zu Buche.
Europaweit war der Rohstoffsektor am schwächsten mit minus 1,26 Prozent, während Bankaktien mit plus 0,68 Prozent am stärksten zulegte. Im EuroStoxx waren die Papiere des italienischen Finanzinstituts Intesa SanPaolo Favorit mit plus 1,92 Prozent auf 2,4360 Euro.
An der «Footsie»-Spitze zogen die Papiere von Smith & Nephew nach einem raketenartigen Anstieg zu Handelsschluss nur noch um mehr als 4 Prozent an. Der US-Anbieter orthopädischer und medizintechnischer Produkte Stryker hatte ein Interesse an der Übernahme des britischen Medizintechnikunternehmen bestritten. Entsprechende Spekulationen hatten die Titel von Smith & Nephew vor der Mitteilung von Stryker um mehr als 17 Prozent in die Höhe schnellen lassen.
Aktien von GlaxoSmithKline indes büssten rund anderthalb Prozent ein. Nach einem Korruptionsskandal in China wird nun auch in Grossbritannien eine Untersuchung wegen fragwürdiger Geschäftspraktiken des Pharmakonzerns eingeleitet.
Im Pariser Leitindex legten die Anteilsscheine von Alstom weiter zu und stiegen um rund ein Prozent. Die Wettbewerber Siemens und General Electric (GE) wetteifern um die Energietechniksparte des französischen Industriekonzerns und versuchten nun vor dem Parlament des Landes, für ihre Interessen zu werben.
An der Börse in Mailand standen die Aktien der Telecom Italia nach freundlichen Äusserungen der US-Bank Goldman Sachs im Fokus und legten um knapp vier Prozent zu. Analyst Nick Brown sieht den Telekomkonzern als Profiteur einer möglichen Konsolidierung in Italien und allgemein in Europa sowie auch in Brasilien.
In Amsterdam zählten die Papiere von Ahold mit einem Minus von mehr als drei Prozent zu den grössten Verlierern. Der niederländische Einzelhandelskonzern hatte im ersten Jahresviertel die Zurückhaltung der Verbraucher zu spüren bekommen: Der Gewinn war stärker als erwartet gesunken und auch die Erlöse waren zurückgegangen. Analyst Jürgen Elfers von der Commerzbank verwies vor allem auf den «überraschend schwachen Ausblick auf das zweite Quartal». (awp/mc/pg)