EU-Verlauf: Uneinheitlich – «Hexensabbat» im Fokus

EU-Verlauf: Uneinheitlich – «Hexensabbat» im Fokus

Paris – Die europäischen Börsenplätze haben sich vor dem «Hexensabbat» am Freitag uneinheitlich gezeigt. Der EuroStoxx 50 verlor gegen Mittag 0,18 Prozent auf 2.220,83 Punkte. In Paris sank der CAC 40 um 0,17 Prozent auf 2.993,64 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ging es dagegen um 0,58 Prozent auf 5.432,24 Punkte nach oben.

Im Fokus steht laut Händlern der grosse Verfall an den internationalen Terminmärkten, der am Mittag und Abend zu Verwerfungen bei einigen Einzelwerten führen kann. An diesem als «Hexensabbat» bezeichneten dritten Freitag zum Quartalsende laufen Futures und Optionen auf Aktien und Indizes aus. Interesse könnte auch die Abstimmung in Italien durch den neuen Regierungschef Mario Monti finden, der in Rom sein Spar- und Reformpaket mit der Vertrauensfrage durch das Parlament bringen will.

Der Technologiesektor präsentierte sich in einer schwachen Verfassung. Aktien von Nokia büssten 1,53 Prozent auf 3,728 Euro ein. Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas hatte ihr Kursziel von 3,70 auf 3,30 Euro gesenkt und die Einstufung auf «Underperform» belassen. Analyst Alexander Peterc reduzierte seine Schätzungen für die Smartphone-Lieferungen in den Jahren 2012 und 2013 und begründete dies mit dem verhaltenen Kundeninteresse am neuen Nokia-Smartphone Lumia. Analyst Francois Meunier von Morgan Stanley äusserte sich ähnlich. Das neue Smartphone scheine in den wichtigsten europäischen Märkten nur auf unterdurchschnittliches Interesse zu stossen, so der Experte. SAP-Titel waren ähnlich schwach wie Nokia. Händler nannten als Grund eine Abstufung durch die US-Bank Merrill Lynch von «Buy» auf «Neutral».

An der Londoner Metallbörse LME kletterten die Preise für Kupfer und andere Basismetalle. Anleger investierten daraufhin in Papiere aus dem Minensektor. Antofagasta, Fresnillo und Rio Tinto verteuerten sich jeweils um mehr als 3 Prozent zu. Kazakhmys sprangen nach einer Kreditvereinbarung mit der China Development Bank zur Finanzierung der Aktogay-Mine sogar um rund 4 Prozent nach oben.

Bankaktien hielten sich vergeichsweise gut. Intesa SanPaolo rückten im EuroStoxx 50 um 1,35 Prozent vor. Credit Agricole gewannen in Paris knapp 1,09 Prozent auf 4,084 Euro. Die französische Grossbank war bei der Suche nach einem Käufer für ihr Beteiligungsgeschäft erfolgreich. Die Private-Equity-Sparte soll an den britischen Finanzinvestor Coller Capital gehen. Durch den Verkauf baut sie 900 Millionen Euro Bilanzrisiken ab. Zum Preis machte das Unternehmen keine Angaben. Das Geschäft soll im ersten Quartal 2012 abgeschlossen werden. (awp/mc/ps)

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