EU-Schluss: Gewinne – Chinas Industrie-Produktion stützt
Paris – Ermutigende Zahlen zur Lage der chinesischen Konjunktur haben den wichtigsten Aktienmärkten Europas am Freitag Auftrieb verschafft. Insbesondere der Finanzplatz London konnte von der anziehenden Stimmung profitieren. Der EuroStoxx 50 verzeichnete ein Plus von 0,31 Prozent auf 2.825,62 Punkte. Damit hat der Leitindex der Eurozone auf Wochensicht um 0,52 Prozent zugelegt und ist somit die fünfte Woche in Folge gestiegen. In Paris gewann der CAC 40 am Freitag 0,30 Prozent auf 4.076,55 Punkte. In London sorgten vor allem Minenbetreiber im Zuge der Daten aus China im FTSE 100 für ein deutlicheres Plus von 0,82 Prozent auf 6.583,39 Punkte.
Die sich mehrenden Zeichen für ein Ende der wirtschaftlichen Schwächephase in China sorgten für bessere Stimmung zum Wochenausklang. Daten zur chinesischen Industrieproduktion waren besser als erwartet ausgefallen. Im Juli war diese mit 9,7 Prozent zum Vorjahresmonat so stark gestiegen wie seit Ende 2012 nicht mehr. Jenseits davon, ob Anleger die Daten für glaubwürdig hielten, hätten die besseren Zahlen das Vertrauen in eine chinesische Stabilisierung gestärkt, kommentierte Michael Hewson vom Broker CMC Markets. Insbesondere der Bergbausektor habe davon einen Schub bekommen.
Beflügelt von den chinesischen Zahlen legten Minenwerte im entsprechenden Subsektor des Stoxx Europe 600 im Schnitt um 4,6 Prozent zu. Bereits am Vortag hatte die Branche von Konjunkturzahlen aus China begünstigt zugelegt. Die acht Werte mit den grössten Kurszuwächsen in London waren allesamt Bergbaukonzerne. Der Goldproduzent Fresnillo stieg um mehr als acht Prozent, die Schwergewichte Rio Tinto und BHP Billiton gewannen fünf beziehungsweise drei Prozent. ArcelorMittal konnten dank anziehender Metallpreise an der EuroStoxx-Spitze 5,53 Prozent zulegen.
Telekomwerte verteuerten sich europaweit um 1,03 Prozent. Die Titel der niederländischen E-Plus-Mutter KPN schossen nach einem Übernahmeangebot des mexikanischen Milliardärs Carlos Slim um 16 Prozent auf 2,32 Euro hoch und setzten sich damit deutlich an die Spitze des Amsterdamer Leitindex AEX. Der von Slim kontrollierte Mobilfunkanbieter America Movil bietet 2,40 Euro je Aktie und könnte damit den geplanten Kauf von E-Plus durch Telefonica Deutschland torpedieren. Dem mexikanischen Telekomkonzern gehören bereits fast 30 Prozent von KPN.
Immobilienwerte verloren im Schnitt an Wert. Der Branchenindex war mit minus 0,66 Prozent der schwächste der Stoxx-600-Übersicht. Unibail-Rodamco waren im EuroStoxx mit minus 1,95 Prozent das Schlusslicht. (awp/mc/pg)