EU-Verlauf: Uneinheitlich vor US-Zinsentscheid

Paris – Angesichts einer Fülle von Quartalsberichten haben die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch keine einheitliche Richtung gefunden. Gegen Mittag stieg der europäische Leitindex EuroStoxx 50 um 0,50 Prozent auf 2.970,20 Punkte. Der französische Leitindex Cac 40 rückte um 0,46 Prozent vor auf 4.063,89 Punkte. Der britische FTSE 100 dagegen lag mit 0,02 Prozent minimal im Minus bei 6.067,89 Punkten.

Am Nachmittag könnten noch Konjunkturdaten aus den USA Impulse bringen. Erst nach dem europäischen Handelsschluss steht der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed auf der Agenda. Bis dahin dürften sich die Anleger mit Engagements zurückhalten, meinten Händler.

Unangefochtener Spitzenreiter im pan-europäischen Leitindex Stoxx Europe 50 waren die Titel von LM Ericsson, die um 9,88 Prozent auf 88,40 schwedische Kronen in die Höhe schnellten. Der weltgrösste Mobilfunkausrüster hatte den Ertrag im ersten Quartal im Vergleich zum Jahresauftakt 2010 verdreifacht. Wegen des guten Abschneidens der wichtigen Netzwerksparte übertraf ferner der Umsatz die durchschnittlichen Markterwartungen.

Bei den Finanzwerten hingegen zeichnete sich kein klares Bild ab. So rückten die Aktien der Schweizer Grossbank Credit Suisse nach der Vorlage «gemischter Quartalszahlen» um 0,28 Prozent auf 39,41 Franken vor. Die Titel der britischen Bank Barclays sackten derweil am Ende des Stoxx Europe 50 um 4,77 Prozent ab auf 287,45 Pence. Der Vorsteuergewinn im ersten Quartal hatte die Erwartungen der Analysten verfehlt. Belastet wurde das Barclays-Ergebnis von gestiegenen Kosten für eigene Schulden.

Zahlen präsentierten auch die Lastwagen-Hersteller. So stiegen die Aktien von Volvo in Stockholm um 2,55 Prozent auf 116,50 schwedische Kronen. Das Unternehmen ist dank stark gestiegener Verkaufszahlen mit einem mehr als verdoppelten Gewinn und deutlich höheren Umsätzen ins neue Jahr gestartet. Für die Titel des schwedischen Branchenkollegen Scania ging es um 0,99 Prozent auf 149,50 Kronen nach unten. Die VW-Tochter litt unter negativen Währungseffekten.

Ferner stiegen an der Börse in Helsinki die Aktien von Nokia um 2,52 Prozent auf 6,11 Euro. Der finnische Handyhersteller will seine Handysoftware Symbian an Accenture auslagern. Im Gegenzug wird der Technologiedienstleister und Managementberater Nokia für dessen Smartphones Software-Dienstleistungen stellen.

In Paris waren die Anteilsscheine von Renault der klare Favorit, sie stiegen um 4,72 Prozent auf 41,30 Euro. Der französische Autobauer hatte im ersten Quartal 2011 einen Absatzrekord verbucht. Am Indexende sanken die Aktien von STMicroelectronics um 3,36 Prozent auf 8,141 Euro. Der Halbleiterhersteller hatte mit einem Umsatz- und Gewinnanstieg im ersten Quartal die Erwartung des Marktes erfüllt.

An der Börse in Zürich wiederum verteuerten sich die Aktien von ABB um 1,46 Prozent auf 22,89 Franken. Der Schweizer Energie- und Automationstechnikkonzern rechnet nach einem starken Jahresauftakt weiter mit einem positiven Geschäftsverlauf.

Um gar 6,93 Prozent auf 46,43 Euro kletterten in Amsterdam die Papiere von DSM , nachdem der weltweit grösste Vitaminhersteller mit seiner Gewinnprognose überrascht hatte. Ein enttäuschender Ausblick drückte die Titel des Lebensmittelherstellers Associated British Foods mit minus 6,36 Prozent auf 978,50 Pence an das Ende des «Footsie».

Die Aktien von BP indes stiegen um 0,97 Prozent. Analysten äusserten die Hoffnung, dass der Konzern die Kosten des Öldesasters im Golf von Mexiko langsam in den Griff bekommt. (awp/mc/ss)

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