Paris – Signale für eine möglicherweise baldige Leitzinserhöhung in den USA haben zum Wochenstart auf der Stimmung der Anleger an Europas Aktienmärkten gelastet. Sie holten damit die verschnupfte Reaktion der Wall Street nach, die am Freitag negativ auf entsprechend gedeutete Aussagen von US-Notenbankern reagiert hatte. Am Montag zeichnete der US-Aktienmarkt allerdings schon wieder ein freundlicheres Bild.
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone dämmte denn auch seine Verluste am Montag bis zum Ende auf 0,39 Prozent ein. Er ging mit 2998,50 Punkten aus dem Handel. In Paris verlor der Cac-40-Index 0,40 Prozent auf 4424,25 Punkte. In London wurde wegen eines Feiertages nicht gehandelt.
Die Chefin der US-Notenbank Fed, Janet Yellen hatte am Freitag betont, die Argumente für eine Zinsanhebung seien in den vergangenen Monaten stärker geworden. Vize-Chef Stanley Fischer deutete sogar an, dass in diesem Jahr auch zwei Zinserhöhungen im Bereich des Möglichen seien. Steigende Zinsen aber schmälern die Attraktivität von Aktien im Vergleich etwa zu festverzinslichen Wertpapieren wie Anleihen. Wichtig für die Entscheidung der Fed wird nun laut Börsianern der am Freitag anstehende US-Arbeitsmarktbericht.$Im Branchentableau schafften es die als defensives Investment geltenden Gesundheitswerte an die Spitze. Der Stoxx Europe 600 Healthcare gewann 0,24 Prozent. Unter den grössten Verlierern waren die Indizes der Autowerte und der Ölwerte mit Einbussen von jeweils mehr als einem halben Prozent. Auf den Aktien von Ölunternehmen lasteten die sinkenden Preisen für das «schwarze Gold».
Bei Einzelwerten war die Nachrichtenlage ähnlich ruhig wie am Markt insgesamt. Einen Blick wert waren die Aktien von Alstom, die in Paris nach einem Grossauftrag um fast 3 Prozent anzogen. Der französische Bahntechnik-Konzern soll die US-Bahngesellschaft Amtrak mit neuen Hochgeschwindigkeitszügen beliefern. (awp/mc/upd/ps)