EU-Schluss: Verluste – Konjunkturdaten belasten

London – Durchwachsene Konjunkturdaten haben den europäischen Aktienmarkt zum Wochenausklang belastet. Der EuroStoxx 50 beendete den Tag 1,06 Prozent tiefer bei 2.769,64 Punkten. Auf Wochensicht steht dennoch ein moderates Plus von 0,19 Prozent zu Buche. Im Mai ging es um ansehnliche 2,13 Prozent nach oben. Dass der Aktienmarkt nach der Rally seit Mitte April zunächst konsolidiere, überrasche nicht, sagte ein Händler. Zudem hätten durchwachsene Konjunkturdaten auf die Stimmung gedrückt.

Im Euroraum stieg die Arbeitslosigkeit im April auf ein neues Rekordniveau und die Flaute im deutschen Einzelhandel hielt im Frühjahr an. Am Nachmittag richtete sich der Fokus auf US-Konjunkturdaten. Die Stimmung der Einkaufsmanager in der US-Region Chicago hellte sich im Mai überraschend stark auf und das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima erreichte den höchsten Wert seit fast sechs Jahren. Letzteres habe bei einigen Investoren aber die Befürchtung genährt, dass die US-Notenbank Fed ihre ultralockere Geldpolitik drosseln könnte.

Auch an den anderen wichtigen europäischen Börsen ging es am Freitag nach unten. Der Pariser CAC 40 fiel um 1,19 Prozent auf 3.948,59 Punkte und der Londoner FTSE 100 verlor 1,11 Prozent auf 6.583,09 Punkte.

Auf Sektorebene gewannen lediglich Automobilwerte. Ihr Index rückte um 0,93 Prozent vor. BMW zogen um 0,74 Prozent an, Daimler sogar um 1,53 Prozent. Schlusslicht im Branchentableau war der Bergbausektor mit minus 1,64 Prozent.

Neben Autowerten zählten die Papiere des französischen Industriegase-Herstellers Air Liquide zu den wenigen Gewinnern im EuroStoxx. Sie verteuerten sich nach einer Hochstufung auf «Overweight» durch JPMorgan um 1,41 Prozent. France Telecom sackten hingegen um 3,28 Prozent ab. Hier hatten die Experten von JPMorgan ihr «Underweight»-Votum bekräftigt.

Auch die Titel des im Schweizer Leitindex SMI notierten Aromen- und Duftstoffherstellers Givaudan wurden von einem Analystenkommentar bewegt. Nach einer positiven Studie der Credit Suisse rückten sie um 1,06 Prozent vor. Im Amsterdamer Leitindex AEX stachen die Papiere der PostNL mit einem Kurssprung um 6,85 Prozent hervor. Die niederländische Post hatte zuvor den Ausblick für das laufende Jahr angehoben. (awp/mc/upd/ps)

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