EU-Schluss: Verluste nach schwachen Konjunkturdaten
London – Schwache Konjunkturdaten haben Europas Börsen am Montag ins Minus gedrückt. Der EuroStoxx 50 fiel am Ende um 0,79 Prozent auf 2.747,74 Punkte. Der Pariser CAC 40 gab um 0,71 Prozent auf 3.920,67 Punkte nach, und der Londoner FTSE 100 verlor 0,88 Prozent auf 6.525,12 Zähler.
Zu durchwachsenen Konjunkturindikatoren aus China – dort hatten Einkaufsmanagerindizes widersprüchliche Signale gesendet – kam am Nachmittag der US-amerikanische ISM-Einkaufsmanagerindex Industrie. Dieser war im Mai überraschend auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren gesunken und signalisiert nun eine wirtschaftliche Abkühlung. Befürchtungen, dass die US-Notenbank Fed ihre lockere Geldpolitik trotz eines möglichen globalen Abschwungs drosseln könnte, hätten die Anleger zusätzlich verunsichert, sagte Marktstratege Ishaq Siddiqi von ETX Capital.
Der türkische Aktienmarkt wurde zudem von den am Wochenende eskalierten Protesten in dem Land belastet. Dort lösten die Ausschreitungen die grössten Verluste seit Oktober 2008 aus: An der Börse in Istanbul brach der National 30 Index zuletzt um mehr als zehn Prozent ein.
Mit Blick auf das Branchentableau zählten Pharmawerte zu den grössten Verlierern. Ihr Sektorindex büsste 1,32 Prozent ein. Die Aktien von Sanofi-Aventis und Roche litten unter negativ aufgenommen Nachrichten zur Medikamenten und büssten 1,53 Prozent beziehungsweise 3,68 Prozent ein.
Gewinne verzeichnete lediglich der europäische Rohstoffsektor, der um 0,45 Prozent stieg. Im Stoxx Europe 50 waren dann auch die Aktien von Anglo American mit plus 0,88 und die Titel von Rio Tinto mit einem Aufschlag von 0,81 Prozent die beiden grössten Gewinner.
An der EuroStoxx-Spitze erholten sich die Anteilsscheine des Modeunternehmens Inditex mit plus 1,46 Prozent etwas von ihren jüngsten Kursverlusten. Die Aktien des Rückversicherers Munich Re wurden von der Hochwasserlage in Teilen Deutschlands belastet. Sie rutschten als Index-Schlusslicht um 2,66 Prozent ab. (awp/mc/upd/ps)