EU-Schluss: Verluste – Investoren halten sich zurück
Paris – Europas wichtigste Börsen haben nach ihren Gewinnen zum Wochenauftakt am Dienstag nachgegeben. Der EuroStoxx 50 schloss 0,33 Prozent tiefer bei 3062,62 Punkten. In Paris verlor der Cac 40 0,57 Prozent auf 4277,57 Punkte und der Londoner FTSE 100 verabschiedete sich mit einem Minus von 0,87 Prozent auf 6636,22 Zählern aus dem Handel.
Ein Börsianer sprach von einem «lustlosen» Handel und einer möglichen, kleineren Konsolidierung. Viele Anleger seien nach den Kursgewinnen im bisherigen Jahresverlauf mittlerweile zurückhaltend. Hinzu komme eine nachlassende Handelsaktivität vor dem Thanksgiving-Fest in den USA. Viele Händler nutzen dies für ein verlängertes Wochenende.
Vor diesem Hintergrund sorgten auch Konjunkturdaten aus den USA für keine nennenswerten Impulse. Dort ist der Immobilienmarkt weiter im Aufwind. Die Hauspreise waren im September so stark wie seit über sieben Jahren nicht mehr gestiegen und die Baugenehmigungen hatten im Oktober überraschend deutlich zugelegt. Dem gegenüber stand aber das US-Verbrauchervertrauen, das sich im November unerwartet weiter eingetrübt hatte.
Einziger Gewinner im Branchentableau war der Index für Reise- und Freizeitwerte mit einem Plus von 0,01 Prozent. Dieser hatte bereits am Vortag von dem am Wochenende erzielten Durchbruch im Atomstreit mit dem Iran profitiert. Zu den grössten Verlierern zählte die Getränke- und Nahrungsmittelbranche. Ihr Sektorindex büsste 1,63 Prozent ein.
Die Papiere des Spirituosenherstellers Remy Cointreau sackten um mehr als acht Prozent ab. Das Unternehmen rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit einem deutlichen Gewinnrückgang. Die Titel des Wettbewerbers Pernod Ricard verloren 2,60 Prozent, Diageo büssten 1,60 Prozent ein.
Um 4,28 Prozent nach oben ging es für die Aktien von Repsol . Damit kletterten die Titel an die Spitze des EuroStoxx. Argentinien will den spanischen Ölkonzern für die Teilverstaatlichung der Tochter YPF finanziell entschädigen. Die Anteilsscheine des norwegischen Krebsmittelspezialisten Algeta schossen nach einem vorläufigen Übernahmeangebot des Pharmakonzerns Bayer um rund 30 Prozent nach oben. (awp/mc/pg)