EU-Schluss: Verluste – Unsicherheit trübt die Stimmung
Paris – In einem von Verunsicherung geprägten Umfeld haben Europas wichtigste Börsen am Dienstag erneut den Rückwärtsgang eingelegt. Nachdem bereits am Vortag US-amerikanische und chinesische Konjunkturdaten belastet hatten, enttäuschte auch der am Dienstag vorgelegte deutsche ZEW-Index. Dieser spiegelt nach Einschätzung der Postbank vor allem gestiegene politische Risiken im Euroraum wider. Hinzu kommt die Kriegsrhetorik von Nordkorea.
Vor diesem Hintergrund konnten auch recht gute Signale vom Häusermarkt sowie robuste Unternehmenszahlen aus den USA nur kurzzeitig für mehrheitlich positive Vorzeichen sorgen.
Zum Handelsschluss stand der EuroStoxx 50 0,59 Prozent tiefer bei 2.609,30 Punkten. Der CAC 40 in Paris fiel um 0,67 auf 3.685,79 Punkte und der Londoner FTSE 100 gab um 0,62 Prozent auf 6.304,58 Punkte nach. Der Kurs des Euro notierte zuletzt bei 1,3135 US-Dollar.
Die Sektorenübersicht führte die in den vergangenen Tagen deutlich unter Druck geratene Rohstoffbranche mit plus 0,31 Prozent an. Die Aktien der Bergbaukonzerne Anglo American und BHP Billiton stiegen im Stoxx Europe 50 um jeweils 0,76 Prozent beziehungsweise 0,93 Prozent. Rio Tinto sanken trotz einer Erz-Rekordproduktion im ersten Quartal um 0,39 Prozent, nachdem die UBS die Papiere von ihrer «Most Preferred List» für den Sektor gestrichen hatte.
Deutlich Verluste gab es bei Versorgerwerten, deren Branchenindex 2,09 Prozent einbüsste. Die Anleger enttäuschte vor allem der vom EU-Parlament überraschend blockierte Reformvorschlag der EU-Kommission für den Handel von CO2-Zertifikaten. Eon sanken als EuroStoxx-Schlusslicht um knapp fünf Prozent, RWE um 2,24 Prozent und GDF Suez um 2,45 Prozent.
Einer der gefragtesten Titel im Leitindex der Eurozone waren die Aktien von Danone . Nach einem überraschend deutlichen Umsatzanstieg im ersten Quartal verteuerten sich die Papiere um 2,24 Prozent. Auch der Luxusgüterkonzern LVMH hatte beim Umsatz zugelegt, allerdings enttäuschte laut Händlern die Schwäche im Mode- und Ledergeschäft. Daraufhin ging es für die Titel um 3,81 Prozent nach unten. Die Aktien des Symrise-Konkurrenten Givaudan sackten im Swiss-Market-Index (SMI) nach verfehlten Umsatzerwartungen um 2,19 Prozent ab. (awp/mc/pg)