EU-Schluss: Verluste – Schwache Quartalszahlen
London – Überwiegend schwache Quartalsberichte haben die europäischen Aktienmärkte am Freitag gebremst. Im Schlepptau moderater Gewinne an den US-Börsen dämmten die wichtigsten Indizes allerdings ihre Abschläge ein. Der EuroStoxx 50 ging 0,15 Prozent tiefer bei 3.034,50 Punkten aus dem Handel. Auf Wochensicht verbuchte der Leitindex der Eurozone ein minimales Plus von 0,04 Prozent. In Paris gab der Cac 40 um 0,08 Prozent auf 4.272,31 Punkte nach. Der Londoner FTSE 100 schaffte hingegen ein Plus von 0,12 Prozent auf 6.721,34 Punkte.
Die am Vortag noch starken Autoaktien gehörten vor dem Wochenende zu den grössten Verlierern: Im Stoxx Europe 600 gab der Subindex nach schwachen Renault-Zahlen um 0,74 Prozent nach. Der angeschlagene französische Hersteller musste einen kräftigen Umsatzrückgang hinnehmen. Analysten hatten hingegen einen Anstieg erwartet. Die Titel verloren 3,16 Prozent.
Für den Index der Industriegüterhersteller und -dienstleister ging es um 0,41 Prozent bergab. Hier belastete das Kursminus von 6,62 Prozent bei Volvo. Der operative Gewinn des Lastwagenbauers war bedingt durch ungünstige Wechselkurse um fast ein Drittel eingebrochen. Dazu liessen zurückgenommene Jahresziele nach einem enttäuschenden Quartal die Aktien des Elektrokonzerns Schneider Electric um 1,09 Prozent abrutschen.
Zu den Verlierern gehörten auch die Banken- und Versicherer-Indizes mit Abschlägen von 0,50 beziehungsweise 0,49 Prozent. Die Krise im Heimatland holte die spanische Grossbank BBVA im dritten Quartal wieder ein. Der Gewinn fiel deutlich schwächer als erwartet aus. Belastet habe vor allem eine Neubewertung der notleidenden Kredite in Spanien, hiess es. Die Aktien gaben um 2,29 Prozent nach. Beim Allianz-Rivalen Axa reichte ein Umsatzanstieg in den ersten neun Monaten des Jahres nicht für Kursgewinne: Die Titel sanken um 1,96 Prozent.
Dem Haushaltsgeräte-Hersteller Electrolux machte eine schwächere Nachfrage in seinem Hauptmarkt Europa zu schaffen. Die Aktien verloren 5,79 Prozent. Schwache Umsatzzahlen des französischen Luxuswarenherstellers Kering liessen die Titel des Puma-Grossaktionärs und Gucci-Besitzers um 3,04 Prozent sinken.
Ein kleiner Lichtblick waren dagegen die Zahlen aus der Bauindustrie. Beim Baustoffkonzern Saint-Gobain, dessen Umsatz trotz eines Rückgangs die Erwartungen erfüllte, konnten sich die Aktionäre über einen Kurssprung von 4,89 Prozent freuen. Der Baukonzern Vinci steigerte seinen Umsatz in den ersten neun Monaten etwas stärker als erwartet. Dies honorierten die Börse mit Gewinnen von 1,03 Prozent. Entsprechend stieg der europäische Sektorindex um 0,54 Prozent. (awp/mc/upd/ps)