EU-Schluss: Schwach wegen Sorgen um Geldpolitik und Wachstum
Paris – Erneut aufkommende Unsicherheit um den künftigen geldpolitischen Kurs der USA hat die europäischen Aktienbörsen am Mittwoch belastet. Der EuroStoxx 50 verlor 1,74 Prozent auf 2.786,54 Punkte. Am Vortag hatte der Leitindex der Eurozone über 2.851 Punkten den höchsten Kurs seit Juli 2011 erreicht. In Paris sackte der Cac 40 am Mittwoch um 1,89 Prozent auf 3.974,12 Punkte ab. In London fiel der FTSE 100 um 1,99 Prozent auf 6.627,17 Punkte.
Überraschend gute Konjunkturdaten hätten schon am Vorabend die Sorge um eine bevorstehende Drosselung der expansiven Geldpolitik in den USA wieder aufflammen lassen, sagte Marktstratege Ishaq Siddiqi vom Broker ETX Capital. Hinzu kämen Anzeichen einer Abschwächung des weltwirtschaftlichen Wachstums. So hätten auch schwache Arbeitsmarktdaten aus Deutschland auf die Stimmung im europäischen Handel gedrückt. Zusammen mit den jüngsten Daten zeige das eine stotternde europäische Konjunkturlokomotive. Hinzu komme die vom IWF gesenkte Wachstumsprognose für China.
Nachdem die Börsen ihren Rückschlag der Vorwoche am Dienstag wieder ausgeglichen hatten, notierten zur Wochenmitte alle wichtigen Sektorindizes in Europa wieder im Minus. Schwächster Sektor waren die Konsumgüterhersteller mit einem Minus von 2,73 Prozent. Schwächster Einzelwert war hier die italienische Luxottica , deren Aktien nach der fulminanten Entwicklung seit Jahresbeginn nun um 4,25 Prozent nachgaben. Deutliche Verluste von mehr als 2,5 Prozent bei den Branchenindizes gab es aber auch im Gesundheitssektor sowie bei den Papieren der Energieversorger .
Am besten hielten sich dagegen die Bauwerte mit einem vergleichsweise leichten Minus von 0,84 Prozent . So zählte die Aktie des französischen Baustoffeanbieters Vinci mit plus 0,11 Prozent auch zu einem von nur vier Gewinnern im EuroStoxx 50. Tagessieger waren EADS mit plus 0,91 Prozent. Der Flugzeug- und Rüstungskonzern rechnet mit mehr als 800 Flugzeugbestellungen im laufenden Jahr. (awp/mc/pg)