Paris – Die wichtigsten europäischen Börsen haben ihre Anfangsverluste am Dienstag bis zum Mittag weiter ausgebaut. Der Ölpreis notiert so hoch wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr und schürt damit Inflationssorgen, hiess es am Markt. Nachdem der EuroStoxx 50 in den vergangenen drei Wochen unter dem Strich zulegen konnte, nutzten Marktteilnehmer die Gelegenheit, etwas zur Ruhe zu kommen. Vor der Zinsentscheidung der EZB an diesem Donnerstag hielten sie sich etwas zurück, hiess es am Markt weiter. Wie ein Stratege erklärte, schüre vor allem der hohe Ölpreis die Spekulationen, dass die EZB an diesem Donnerstag die Leitzinsen anheben werde.
In einem eher hoplrigen Handelsverlauf notierte der europäische Leitindex zuletzt um 0,59 Prozent schwächer bei 2.938,40 Punkten. In Paris gab der Cac 40 0,54 Prozent auf 4.021,04 Punkte ab, während es für den britischen FTSE 100 um 0,39 Prozent auf 5.993,78 Punkte abwärts ging.
Laut Börsianern lasteten aber auch Sorgen um die Schuldenkrise in Europa erneut auf dem Markt. Sie verwiesen auf Berichte, wonach die spanische Zentralbank die Pläne für Kapitalerhöhungen von 13 Banken prüfe. Zusätzlich drücke die Abstufung der Kreditwürdigkeit Portugals durch die Ratingagentur Moody’s auf die Stimmung. Darüber hinaus teilte die chinesische Notenbank mit, die Leitzinsen um 0,25 Punkte anzuheben.
Auf Unternehmensseite sorgte das Thema Übernahme weiter für Gesprächsstoff. Mit einem Kursplus von 2,82 Prozent auf 9,031 Euro reagierten die Papiere von STMicroelectronics auf das 6,5 Milliarden Dollar schwere Übernahmeangebot von Texas Instruments für den Rivalen National Semiconductor.
Bei Cheuvreux nahmen die Analysten die am Vortag angekündigte Übernahme von Rhodia durch Solvay zum Anlass, weitere Ziele im Chemiesektor zu suchen. Dabei nannten die Experten Arkema und Lanxess als mögliche Ziele. Beide Aktien gaben zuletzt etwas weniger als ein halbes Prozent nach.
Abwärts ging es indes für Bankenwerte. Der entsprechende Subindex verlor mehr als ein halbes Prozent. Aktien der Societe Generale, der Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) und von Barclays verbilligten sich um 1,80 bis 2,41 Prozent.
Am Ende des EuroStoxx 50 fielen die Papiere von GDF Suez um mehr als drei Prozent, nachdem die französische Regierung geplante Energiepreiserhöhungen gestoppt hatte. (awp/mc/ps)