London – Die europäischen Börsen haben am Donnerstag nur wenig verändert geschlossen. Der EuroStoxx 50 erholte sich am Nachmittag nach und nach von seinen Tagesverlusten und beendete den Handel gut behauptet mit einem Plus von 0,10 Prozent bei 3097,95 Punkten. Unterstützung kam vor allem von der Wall Street, die ihre Verluste infolge schwacher Konjunkturdaten abschüttelte und ins Plus drehte.
Zudem verringerten italienische Standardwerte ihre Verluste, nachdem der parteiinterne Herausforderer von Regierungschef Enrico Letta, Matteo Renzi, gesagt hatte, Italien brauche den Wechsel und eine neue Regierung. Langwierige Neuwahlen seien dazu nicht zwingend nötig.
Der französische Cac-40-Index schloss 0,17 Prozent höher bei 4312,80 Punkten. Der wichtigste Index der Londoner Börse, der FTSE 100 , büsste 0,23 Prozent auf 6659,42 Punkte ein. Der italienische FTSE MIB beendete den Tag 0,17 Prozent tiefer.
Enttäuschende Geschäftszahlen von BNP Paribas und Lloyds zogen die Aufmerksamkeit auf den Bankensektor, der um 0,49 Prozent nachgab. Der Gewinn der französischen Grossbank BNP war 2013 wegen der hohen Kosten für Rechtsstreitigkeiten in den USA überraschend eingebrochen. Die zuletzt gut gelaufenen BNP-Titel waren entsprechend Schlusslicht im Leitindex der Eurozone mit minus 2,55 Prozent. Um 2,65 Prozent sanken die Anteilsscheine der Lloyds Banking Group. Der Verlust der teilverstaatlichten britischen Grossbank war im vergangenen Jahr höher ausgefallen als befürchtet.
Die Kurse von Tate & Lyle und Rolls-Royce brachen mit minus 16 beziehungsweise knapp minus 14 Prozent regelrecht ein. Während das Nahrungsmittelunternehmen wegen eines schwachen Geschäfts in den Industrieländern seinen Ausblick senkte, informierte der Triebwerkshersteller, dass wegen einer geringeren Nachfrage nach Verteidigungsgütern der Konzernumsatz zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt nicht wachsen werde.
Die Aktien von Rio Tinto sanken nach der Vorlage der Jahresbilanz um 0,36 Prozent. Imperial Tobacco sprangen mit 5,66 Prozent an die Spitze des FTSE 100. Der Tabakkonzern hatte seine Jahresziele, die auch eine Dividendenerhöhung um 10 Prozent enthalten, bestätigt.
Im Pariser Cac 40 sprangen die Titel von Renault mit plus 5,59 Prozent an die Spitze. Die allmähliche Erholung in Europa lässt den Autobauer optimistischer in die Zukunft blicken. Schon für dieses Jahr rechnen die Franzosen mit mehr Umsatz und einem höheren operativem Gewinn. (awp/mc/upd/ps)