EU-Schluss: Deutliches Plus macht Vortagsminus mehr als wett

Paris – Europas Börsen haben am Dienstag mit einem kräftigen Plus ihre Vortagsverluste mehr als wettgemacht. Laut Marktanalyst Jasper Lawler von CMC Markets UK macht sich bei den Anlegern langsam die Einschätzung breit, dass die Belastung des Marktes durch die Konflikte in der Ukraine und im Gazastreifen nicht von Dauer sein sollte – ungeachtet der anhaltenden Unklarheiten um den Absturz eines malaysischen Verkehrsflugzeugs über der Ostukraine.

Am Nachmittag sorgten gute US-Konjunkturdaten für einen weiteren Kursschub. Der EuroStoxx 50 schloss 1,66 Prozent fester bei 3’189,22 Punkten. Für den Cac-40-Index in Paris ging es um 1,50 Prozent auf 4’369,52 Punkte hoch und der Londoner FTSE 100 gewann 0,99 Prozent auf 6’795,34 Punkte.

Aus Branchensicht gab es am Dienstag in Europa nur Gewinner. Spitzenreiter im Stoxx Europe 600 war der Index für die Rohstoffwerte, der um 2,37 Prozent zulegte. CMC-Experte Lawler verwies auf die deutlichen Kursgewinne bei Bergbaukonzernen. So verteuerten sich die Papiere von Anglo American um 3,56 Prozent, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, eine Reihe problembehafteter Platinminen zu schliessen. Zudem habe Anglo American wie die Konkurrenz von guten chinesischen Stimmungsindikatoren profitiert, so Lawler.

Auch der Index für die Öl- und Gasunternehmen gehörte mit einem Anstieg um 2,14 Prozent zu den Favoriten. Der Index für die Einzelhandelsunternehmen schaffte dagegen nur ein Plus von 0,06 Prozent – dies bedeutete den letzten Platz in der Sektorübersicht.

Ansonsten stand insbesondere die Bankenbranche im Blick: Die Aktien der Credit Suisse büssten als zweitschwächster Wert im Swiss-Market-Index (SMI) 0,96 Prozent ein. Eine Rekordstrafe im Steuerstreit mit den USA hatte das schweizerische Finanzinstitut im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand der höchste Verlust seit der Finanzkrise 2008.

Im EuroStoxx 50 zählten hingegen die Anteilsscheine der BBVA mit plus 2,56 Prozent zu den Spitzenwerten. Die spanische Grossbank kauft das verstaatlichte Geldinstitut Catalunya Banc für knapp 1,2 Milliarden Euro. Für die Catalunya Banc hatten sich unter anderem die Bankengruppen Santander, CaixaBanc und die französische Société Générale interessiert. Santander und Societe Generale verteuerten sich um 2,06 beziehungsweise 0,95 Prozent.

An der Spitze des FTSE 100 sprangen sich die Anteilsscheine von ARM Holdings nach Zahlen um 5,70 Prozent nach oben. Der britische Chipdesigner rechnet damit, dass die Lizenzumsätze wegen des an Fahrt gewinnenden Smartphone-Marktes in der zweiten Jahreshälfte wieder deutlicher zulegen werden als im abgelaufenen Quartal.  (awp/mc/pg)

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