EU-Schluss: ESTX50 legt um 1,8% auf 2’923 Punkte zu

Paris – Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Mittwoch an ihre deutlichen Vortagesgewinne angeknüpft. Gestützt hätten die Einigung auf ein neues Griechenland-Paket, die weiter steigenden Ölpreise, positive Konjunkturdaten sowie erneut deutliche Kursgewinne an der Wall Street, sagten Händler.

In den USA waren die Hauspreise im März stärker gestiegen als erwartet und schürten damit weiter den Optimismus, dass die weltgrösste Volkswirtschaft zunehmend besser läuft. Einer womöglich bereits im Juni anstehenden Leitzinsanhebung in den USA wird daher gelassener entgegen gesehen.

Der EuroStoxx 50 legte um 1,71 Prozent auf 3061,60 Punkte zu und schloss auf dem höchsten Stand seit rund einem Monat. Seit Dienstag ist der Leitindex der Eurozone damit um 4,4 Prozent gestiegen. Der Pariser CAC-40-Index gewann am Mittwoch 1,13 Prozent auf 4481,64 Zähler. In London rückte der FTSE 100 um 0,70 Prozent auf 6262,85 Punkte vor.

Das hochverschuldete Griechenland ist vorerst bis Herbst gerettet: Im Gegenzug für sein jüngstes auf den Weg gebrachtes Spar- und Reformpaket erhält das kleine Euroland 10,3 Milliarden Euro aus dem Rettungsschirm seiner Partner sowie Schuldenerleichterungen. In Deutschland hatte sich im Mai die Stimmung in den Unternehmen deutlich aufgehellt, wie das Ifo-Geschäftsklima zeigte. Auch unter den Verbrauchern in Deutschland war die Stimmung von einem hohen Niveau aus noch besser geworden, informierte das Marktforschungsunternehmen GfK.

Erneut wurden europäische Bankaktien von Anlegern favorisiert. Nachdem tags zuvor italienische Finanzinstitute im EuroStoxx 50 die Nase vorn hatten, waren es nun die spanischen: Banco Santander gewannen 6,07 Prozent und BBVA 5,27 Prozent. Der insgesamt schwer angeschlagenen Branche gab Auftrieb, dass in den USA die Leitzinsen aufgrund verbesserter Wirtschaftsaussichten womöglich schon im Juni weiter angehoben werden könnten.

Die Anteilsscheine der Unicredit legten mit plus 2,42 Prozent nicht ganz so deutlich zu. Der umstrittene Chef der italienischen Grossbank, Federico Ghizzoni, gibt sich der Kritik von Investoren geschlagen. Das Finanzinstitut kündigte am Dienstagabend nach einer Verwaltungsratssitzung den Rücktritt des Managers an. Dieser werde erfolgen, sobald ein Nachfolger für die Unternehmensspitze bestimmt worden sei.

Die Papiere des Netzwerkausrüsters Nokia profitierten von einer Hochstufung des grossen asiatischen Brokers CLSA (Credit Lyonnais Securities Asia) von «Underperform» auf «Outperform» und legten um 4,70 Prozent zu. Nokia habe nach dem letzten Kursrutsch nun wieder Aufwärtspotenzial, hiess es. CLSA sieht inzwischen einen «interessanten Einstiegszeitpunkt».

Die Titel von Peugeot legten im CAC-40 um 2,63 Prozent zu. Wie die Wirtschaftszeitung «Les Echos» unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen berichtete, erwägt der französische Staat einen Teil- oder Komplettverkauf seiner Beteiligung am französischen Autobauer.

In London dagegen brachen die Papiere von Marks & Spencer um etwas mehr als 10 Prozent ein. Der angeschlagene britische Bekleidungshändler hatte mitgeteilt, dass der Gewinn im laufenden Jahr durch Preissenkungen und Umstrukturierungskosten geschmälert werde. (awp/upd/mc/cs)

 

Exit mobile version