EU-Schluss: Leichte Gewinne

EU-Schluss: Leichte Gewinne

London – Mit Mühe und Not haben Europas wichtigste Aktienmärkte am Dienstag an die Kursgewinne vom Vortag angeknüpft. Die wichtigsten Indizes bewegten sich nur wenig, wenngleich es vor allem in London zu teils deutlichen Kursbewegungen bei Einzelwerten kam.

Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Plus von 0,13 Prozent bei 3604,82 Punkten. Der französische Cac 40 legte um 0,17 Prozent auf 5657,69 Punkte zu. Für den britischen FTSE 100 ging es – dank Brexit-Optimismus etwas deutlicher – um 0,68 Prozent auf 7212,49 Punkte aufwärts.

Die Anleger an der Londoner Börse liessen sich ihre Brexit-Zuversicht auch von einem Dämpfer des britischen Premierministers Boris Johnson nicht nehmen. Johnson drohte damit, seinen Brexit-Deal aus dem Parlament zurückzuziehen und Neuwahlen anzustreben, wenn ihm die Abgeordneten die Zustimmung für den Zeitplan zur Beratung des Brexit-Gesetzes verweigerten. Eine Ablehnung des Zeitplans würde «den Pfad für einen No-Deal-Brexit in neun Tagen öffnen», sagte Johnson am Dienstag im Unterhaus in London wenige Stunden vor einer entscheidenden Abstimmung.

Einsamer Spitzenreiter im FTSE-Index waren die Anteilsscheine von Just Eat, die um gut 24 Prozent auf 732 Pence nach oben schossen. Der Internet- und Unterhaltungskonzern Prosus will den britischen Essenslieferdienst übernehmen und bietet 710 Pence je Aktie.

Eigentlich will der niederländische Wettbewerber Takeaway.com Just Eat für 731 Pence je Aktie übernehmen. Im Aktionärskreis von Takeaway.com aber wird die Offerte für Just Eat kritisch gesehen und als teuer erachtet, zumal Just Eat zuletzt schwache Quartalszahlen veröffentlicht hatte. Insofern reagierten die Anleger von Takeaway.com eher erleichtert auf die neue Offerte und die Anteilsscheine zogen in Amsterdam um mehr als 2 Prozent an. Die Prosus-Papiere gewannen 0,5 Prozent.

Für die Aktien von Reckitt Benckiser hingegen ging es um 1,6 Prozent nach unten. Der britische Konsumgüterkonzern senkte nach einem enttäuschenden dritten Quartal sein Umsatzziel für das Gesamtjahr 2019 erneut.

Am Ende des FTSE-Index büssten die Anteilsscheine von Tui nach einem skeptischen Analystenkommentar der US-Bank Morgan Stanley mehr als 7 Prozent ein. Die Experten rechnen mit einem schwachen und von Nachfrageunsicherheit geprägten Geschäftsjahr des Reisekonzerns.

Enttäuschend verlief auch der erste Handelstag für die Aktien von M&G, die um gut 7 Prozent fielen. M&G umfasst das von Prudential abgespaltene, britische Lebensversicherungs- und Vermögensmanagement-Geschäft. Die Anteilsscheine von Prudential endeten mit einem Plus von 2,8 Prozent.

Die Papiere von Novartis verteuerten sich um knapp 1 Prozent. Beim Schweizer Pharmakonzern laufen die Geschäfte mit neuen Medikamenten rund. Das Unternehmen wuchs im dritten Quartal stärker als erwartet und erhöhte daher erneut seine Jahresprognose – bereits zum dritten Mal in diesem Jahr. (awp/mc/ps)

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