EU-Schluss: Uneinheitlich – Märkte holen Luft nach Vorwochengewinnen

EU-Schluss: Uneinheitlich – Märkte holen Luft nach Vorwochengewinnen

London – Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben am Montag ohne klare Tendenz geschlossen. Am Vormittag hatten die Indizes – gestützt von besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten – noch durchweg im Plus gelegen. Mittags drehte der EuroStoxx 50 in die Verlustzone und erholte sich bis Handelsschluss nicht. Der Leitindex der Eurozone endete mit einem Minus von 0,07 Prozent bei 2.809,08 Punkten. In der Vorwoche hatte er 2,5 Prozent zugelegt. In Paris lag der CAC 40 am Montag hingegen 0,11 Prozent höher bei 4.049,97 Punkten. In London gab der FTSE 100 0,43 Prozent auf 6.619,58 Punkte nach.

Nach den Kursgewinnen der Vorwoche hätten die Märkte etwas Luft geholt, kommentierte Marktstratege Ishaq Siddiqi vom Broker ETX Capital. Europäische Aktien seien derzeit auf Zweijahreshochs zu finden. Trotz der Aussicht auf ein Ende der Rezession im Euroraum hätten die Märkte jedoch nicht auf den guten Daten aufbauen können. Am Morgen hatten leicht steigende Einkaufsmanagerdaten im Euroraum wieder eine wirtschaftliche Belebung signalisiert.

Aus Branchensicht verzeichnete der Grossteil der Sektoren Gewinne. Am attraktivsten zeigten sich Rohstoffwerte mit einem Plus mehr als einem Prozent, gefolgt von Bau- und Baustofftiteln. Die grössten Einbussen mussten Bankaktien hinnehmen. Der Sektorindex fiel um mehr als ein halbes Prozent. Die Aktien von HSBC rutschten am Ende des Auswahlindex Stoxx Europe 50 um mehr als vier Prozent ab. Die britische Grossbank hatte mit ihren Halbjahreszahlen die Erwartungen der Analysten verfehlt.

Gegen den Branchentrend stemmten sich allerdings die Aktien des britischen Bankhauses Lloyds mit einem Plus von mehr als zweieinhalb Prozent. Damit notierten die Anteile auf dem höchsten Stand seit Oktober 2010. Einem Bericht der «Financial Times» zufolge hatte sich Bankchef Antonio Horta-Osorio auf einer Investorenveranstaltung für eine Ausschüttungsquote von bis zu 70 Prozent im Jahr 2015 ausgesprochen.

Die Aktien des niederländischen Briefzustellers PostNL brachen um mehr als elf Prozent ein und waren damit der mit Abstand schwächste Wert im Amsterdamer AEX-Index . Das Unternehmen hatte im zweiten Quartal unter einem unerwartet hohen Rückgang des Briefvolumens gelitten.

Papiere von Thomas Cook kletterten hingegen mit rund 5,5 Prozent plus auf den höchsten Stand seit Februar 2011. Sie profitierten von einem positiven Analystenkommentar der Citigroup, die die Aktien des Touristikkonzerns zum Kauf empfiehlt. (awp/mc/ps)

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