EU-Schluss: Gute Stimmung an den europäischen Märkten
Paris – Nach ihrer Vortages-Stabilisierung haben Europas Börsen am Donnerstag weiter kontinuierlich zugelegt. Sie profitierten von positiv aufgenommenen Konjunkturdaten aus China. Zudem zeigten sich die Anleger erleichtert, dass eine weitere Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China vorerst ausgeblieben ist.
Der EuroStoxx50 schloss auf seinem Tageshoch von 3375,38 Punkten mit einem Plus von 1,98 Prozent. Gewinne gab es auch in Frankreich und Grossbritannien: So ging es für den Pariser Cac 40 um 2,31 Prozent auf 5387,96 Punkte hoch und für den Londoner FTSE 100 um 1,21 Prozent auf 7285,90 Punkte. Beide Indizes schlossen damit ebenfalls auf Tageshoch. Charttechnisch werten dies Anleger als positives Zeichen.
Chinas Aussenhandel hatte sich im vergangenen Monat trotz des Konfliktes mit den USA insgesamt überraschend stark erholt. Die Exporte legten unerwartet zu und der Rückgang bei den Importen fiel nicht so stark aus wie befürchtet. Allerdings ging der Handel mit den USA angesichts des Zollstreits weiter zurück.
Im europäischen Branchenvergleich gab es ausnahmslos Gewinner. Die Nase vorn hatten die Chemiewerte: Deren Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann 2,56 Prozent. Bayer gewannen 7 Prozent und waren damit wie bereits am Vortag an der EuroStoxx-Spitze. Die Hoffnung auf einen weiteren grossen Spartenverkauf trieb an.
Auch der Technologiesektor legte kräftig zu. Ihm half, dass sich die US-Investmentbank Goldman Sachs positiv zur Chipbranche geäussert hatte. Zudem hatte sich am US-Aktienmarkt die Technologiebörse Nasdaq am Mittwoch erneut überdurchschnittlich entwickelt, und auch an diesem Donnerstag ging es dort weiter kräftig bergauf.
In der Schweiz gewannen die Aktien von Zurich an der Spitze des Swiss Market Index (SMI) knapp vier Prozent, nachdem der Versicherer über ein überraschend gutes erstes Halbjahr berichtet und angekündigt hatte, seine bis 2019 gesetzten Ziele allesamt zu übertreffen.
Für die Adecco-Titel ging es um mehr als eineinhalb Prozent hoch. Der Personalvermittler litt im zweiten Quartal weiter unter der wirtschaftlichen Abschwächung in Europa, die den Umsatz erneut sinken liess. Allerdings fiel die Gewinnentwicklung besser als erwartet aus.
Beim dänischen Brauereikonzern Carlsberg stand angesichts eines angehobenen Ausblicks ein dickes Kursplus von mehr als 11 Prozent zu Buche. (awp/mc/pg)