EU-Schluss: ESTX50 steigt um 0,24% auf 3443 Punkte
London – Die zuletzt stark gelaufenen europäischen Börsen haben am Dienstag etwas weiter zugelegt. Dank positiver Impulse aus den USA schlossen die wichtigsten Aktienindizes moderat im Plus. Während mit Blick auf die europäischen Branchen die Papiere von Rohstoffunternehmen deutlich vom wieder gestiegenen Ölpreis profitierten, litten Bankaktien unter enttäuschenden Geschäftszahlen.
Der EuroStoxx 50 schloss 0,24 Prozent höher bei 3442,68 Punkten. Im Oktober hatte sich der europäische Leitindex mit gut 10 Prozent Plus die beste Monatsbilanz seit vier Jahren gesichert. Der Pariser CAC-40-Index legte am Dienstag um 0,41 Prozent auf 4936,18 Punkte zu. Für den britischen Leitindex FTSE 100 ging es um 0,34 Prozent auf 6383,61 Punkte nach oben.
Europaweit unter Druck standen die Automobilwerte. Tags zuvor war der Branchenindex noch auf den höchsten Stand seit Mitte August geklettert und damit auf das Niveau gut einen Monat vor dem Manipulationsskandal von Volkswagen (VW). Die Vorzugsaktien der Wolfsburger zogen die Branche nun wieder mit 0,33 Prozent Minus nach unten.
Die US-Umweltbehörde EPA hatte VW vorgeworfen, auch bei Dieselmotoren mit 3,0 Litern Hubraum eine Manipulations-Software eingesetzt zu haben. VW wies die Anschuldigung zwar zurück, die Anleger zeigten sich jedoch abermals verunsichert.
Auch Banken zeigten Schwäche: Die Aktien von Standard Chartered gerieten nach einem überraschenden Quartalsverlust im FTSE 100 deutlich unter Druck. Das vor allem auf Asien ausgerichtete britische Institut hatte zudem massive Einschnitte angekündigt: Ein grosser Stellenabbau zur Kostensenkung, eine milliardenschwere Kapitalerhöhung und Abstriche bei der Dividende. Die Aktien fielen um mehr als 6 Prozent.
Kaum besser erging es den Papieren der UBS mit einem Minus von mehr als 4 Prozent. Die schweizerische Grossbank hatte trotz eines kräftigen Gewinnsprungs im dritten Quartal ihr Ergebnisziel aufgeschoben. Wegen der sich eintrübenden Weltwirtschaft und der neuerlichen Verschärfung der Kapitalregeln soll das Renditeziel von 15 Prozent auf das eingesetzte Kapital nun erst 2017 erreicht werden.
In Amsterdam verloren die Papiere von PostNL rund ein Fünftel an Wert. Regulatorische Massnehmen und höhere Restrukturierungskosten hätten in diesem Jahr zu einem Gewinnrückgang geführt, teilte der niederländischen Logistikkonzern mit. (awp/mc/upd/ps)