EU-Verlauf: Wenig Bewegung vor US-Arbeitsmarktdaten

EU-Verlauf: Wenig Bewegung vor US-Arbeitsmarktdaten

Paris – Die Börsen Europas haben ihre zarten Gewinne vom Vortag nicht halten können. Vor Veröffentlichung der vielfach beachteten US-Arbeitsmarktdaten stand der Leitindex Eurostoxx 50 am Freitagmittag mit 3416,16 Punkten bei 0,04 Prozent leicht im Minus. Auf Wochensicht deutet sich damit ein weiterer, diesmal sehr deutlicher Verlust von rund dreieinhalb Prozent an.

Wiederholt schwache Wirtschaftssignale aus Europa und den USA hatten Anleger zuletzt geschockt. «Die Befürchtungen, dass die Krise der deutschen Industrie zunehmend auch auf den Dienstleistungssektor übergreift, scheinen sich mehr und mehr zu bewahrheiten», schrieb ein Postbank-Experte in einem Morgenkommentar.

Sollten die US-Arbeitsmarktdaten nun ebenfalls enttäuschen, könnte das immerhin die Hoffnungen auf einen entschiedeneren Zinssenkungskurs der US-Notenbank anfachen. «Investoren müssen dennoch vorsichtig sein, da der Offenmarktausschuss der Fed noch immer stark geteilter Meinung ist, was eine weitere Zinssenkung angeht», warnte allerdings CMC-Marktbeobachter Michael Hewson.

In Frankreich blieb der französische Leitindex Cac 40 mit minus 0,01 Prozent nahezu unbewegt. In Grossbritannien gewann der FTSE 100 immerhin 0,37 Prozent dazu.

Unter die Räder kamen am Freitag erneut zyklische Branchen wie die Automobilhersteller oder Banken. Behaupten konnten sich dagegen Pharmaproduzenten und Medien.

Im Showdown um den Osram-Bieterkampf wird sich im Laufe des Tages zeigen, ob die Aktien von AMS ihre frühen Gewinne halten können. Der österreichische Sensorhersteller will das Münchener Traditionsunternehmen für 41 Euro je Aktie übernehmen und hat sich dafür eine Mindestannahmeschwelle von 62,5 Prozent gesetzt. In der Nacht auf Mittwoch war die Annahmefrist abgelaufen, nun will AMS das Ergebnis bekanntgeben. Die Aktie stand zuletzt mit gut 2 Prozent im Plus.

Deutliche Verluste von zuletzt zweieinhalb Prozent erlitt dagegen die Aktie des schwedischen Technologiekonzerns Hexagon. Die Investmentbank Goldman Sachs hatte wegen eines weiter schwachen Umsatzausblicks für das Unternehmen eine Verkaufsempfehlung ausgesprochen.

In Paris gesellte sich zudem mit dem Nutella-Glas-Hersteller Verallia ein neues Unternehmen mit aufs Börsenparkett. Zwar lag der Ausgabepreis mit 27 Euro am unteren Ende der Preisspanne. Gegen Mittag verzeichneten sie jedoch ein Plus von 1,26 Prozent auf 27,34 Euro. Verallia stellt auch die Flaschen für den Champagner der Marke Dom Perignon sowie für Hennessy-Cognac her. (awp/mc/ps)

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