Paris – Die drohende Eskalation der politischen Lage in der Ostukraine hat die wichtigsten europäischen Aktienmärkte am Dienstag deutlich ins Minus befördert. Zudem sorgten negative Konjunkturdaten für Belastung. Der EuroStoxx 50 verlor letztlich 1,28 Prozent auf 3091,52 Punkte. In Paris fiel der Cac 40 um 0,89 Prozent auf 4345,35 Punkte zurück. Der Londoner FTSE 100 gab um 0,64 Prozent auf 6541,61 Punkte nach.
Laut Medienberichten haben sich ukrainische Regierungseinheiten und prorussische Separatisten bei der ostukrainischen Stadt Kramatorsk schwere Gefechte um den Flugplatz geliefert. Das russische Staatsfernsehen berichtete von mindestens vier Toten, andere Quellen von mehr als zehn Toten. Die jüngsten Daten aus China verstärkten zudem einmal mehr die Sorgen um das dortige Wirtschaftswachstum. Demnach war die Geldmenge so langsam wie seit 2001 nicht mehr ausgeweitet worden. Darüber hinaus war das gesamte Finanzierungsvolumen, das auch die Kreditvergabe ausserhalb des Bankensektors umfasst, im Jahresvergleich zurückgegangen.
Europaweit informierten viele Unternehmen über ihren jüngsten Geschäftsverlauf. L’Oreal standen nach Umsatzzahlen vom Vorabend mit plus 1,08 Prozent an der EuroStoxx-Spitze. Bei dem weltgrössten Kosmetikkonzern reagierten Anleger damit vor allem auf die Geschäftsentwicklung in Europa und blendeten darüber den insgesamt schwächeren Umsatz im ersten Quartal aus. Das Gegenstück zu L’Oreal bildeten am EuroStoxx-Ende die Aktien von Intesa SanPaolo mit einem Minus von rund vier Prozent.
Rio Tinto gaben nach einem Produktionsbericht im Stoxx Europe 50 gut drei Prozent ab. BHP Billiton und Glencore Xstrata fielen um 2,01 beziehungsweise 1,74 Prozent.
Der Spirituosenhersteller Diageo will beim indischen Anbieter United Spirits aufstocken. Für die Aktien der Briten ging es um 0,37 Prozent abwärts. Die Anteilsscheine der beiden schweizerischen Unternehmen Nestle und Roche verzeichneten nach Quartalszahlen moderate Verluste. Für den Lebensmittelhersteller ging es um 0,15 Prozent abwärts, während der Pharmakonzern nach einem soliden Jahresauftakt um 0,35 Prozent nachgab. (awp/mc/pg)