EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,3% auf 3’130 Punkte nach
London – Deutliche Verluste an der Wall Street haben Europas Börsen am Mittwoch ihren zaghaften Stabilisierungsversuch verdorben. Immerhin fielen die Abschläge diesmal erheblich moderater aus als am sehr schwachen Vortag. Marktbeobachter verwiesen auf den anhaltenden Streit um Italiens Haushalt und die weiter ausgesetzten Brexit-Verhandlungen.
Der EuroStoxx 50 rutschte seit dem frühen Nachmittag sukzessive ab und beschleunigte zum Handelsende hin seinen Abwärtstrend. Zum Schluss notierte der Leitindex der Eurozone 0,34 Prozent im Minus bei 3130,33 Punkten und erreichte damit erneut den tiefsten Stand seit Dezember 2016.
Der Pariser Cac 40 sank um 0,29 Prozent auf 4953,09 Punkte. Für den Mailänder FTSE MIB ging es gar um 1,69 Prozent in die Tiefe. Dagegen behauptete der Londoner FTSE 100 ein Plus von 0,11 Prozent auf 6962,98 Zähler.
Von einer Reihe insgesamt durchwachsener Quartalszahlen gingen keine richtungweisenden Impulse für den Markt aus.
Im Branchenvergleich hielten sich die europäischen Handelsunternehmen am besten: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann 1,14 Prozent. Als Zugpferd erwies sich der fast fünfprozentige Kurssprung bei Kering nach starken Umsatzzahlen des Luxusgüterherstellers für das dritte Quartal.
Schlusslicht in der Übersicht war dagegen der um 2,39 Prozent nachgebende Index der Autobauer und -zulieferer. Die Titel von PSA sackten bereits vor der nachbörslich anstehenden Zahlenvorlage um knapp fünf Prozent ab.
Die Aktien des Chipherstellers STMicroelectronics büssten gar rund zehn Prozent ein. Das Unternehmen rechnet im Schlussquartal mit einer Wachstumsabschwächung. In Zürich brachen die Anteile von Konkurrent AMS um weitere rund 12 Prozent ein. Er hatte schon am Vortag nach einem enttäuschenden Ausblick mehr als ein Viertel seines Börsenwertes verloren.
Dagegen gewannen die Anteilscheine des französischen Baukonzern Vinci fast vier Prozent. Er berichtete für die ersten neun Monate des Jahres eine robuste Umsatzentwicklung.
In London gehörten Barclays-Papiere mit einem knapp dreiprozentigen Kursanstieg zu den Favoriten der Anleger. Die britische Bank profitierte im dritten Quartal von einer deutlich geringeren Vorsorge für Kreditausfälle. Dagegen ging es für die Anteile von «Footsie»-Schlusslicht Fresnillo um vier Prozent abwärts. Der Minenkonzern hatte seine Prognose für die Silberproduktion gesenkt. (awp/mc/ps)