Paris – Die Börsen Europas haben am Montag nach einer starken Vorwoche überwiegend nachgegeben. Eine Ausnahme bildete der deutsche Leitindex Dax, der von den Energieversorgern RWE und Eon angeführt wurde.
Viele Investoren dürften zunächst Gewinne mitgenommen haben, sagte Marktanalyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK. Das gelte insbesondere für die jüngst stark erholten Rohstoffwerte
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss 0,09 Prozent tiefer mit 3247,33 Punkten. In der Vorwoche war das Börsenbarometer um rund 5 Prozent gestiegen. Triebfeder war die Erwartung der Anleger gewesen, dass die Zinswende in den USA noch länger auf sich warten lässt. Der Pariser CAC-40-Index fiel zu Wochenbeginn um 0,27 Prozent auf 4688,70 Punkte und der rohstoffwertelastige FTSE-100-Index büßte in London 0,70 Prozent auf 6371,18 Punkte ein
Der Index der Rohstofftitel fiel als Schlusslicht im europäischen Branchentableau um 2 Prozent. Die Papiere des Bergbaukonzerns und Rohstoffhändlers Glencore knickten im FTSE um mehr als 6 Prozent ein, nachdem sich die Titel seit ihrem Rekordtief Ende September zuletzt wieder verdoppelt hatten. Der Rohstoffkonzern ist angesichts des massiven Preisverfalls bei Rohstoffen zum Schuldenabbau gezwungen. Daher stehen nun zwei Kupferminen zum Verkauf.
Mit deutlichen Verlusten fielen in London und Paris die Papiere von Rolls-Royce und Safran auf. Einem Pressebericht zufolge haben die EU-Wettbewerbshüter die Geschäftsbeziehungen zwischen Fluggesellschaften und Zulieferern der Flugzeugindustrie ins Visier genommen. Vor allem mögliche Wettbewerbsverstösse im Zusammenhang mit Wartungsverträgen seien Ziel der Untersuchungen, schrieb die «Financial Times». Safran knicken in Paris um mehr als 5 Prozent ein. Rolls-Royce fielen in London um rund 4 Prozent.
Die Papiere die Bierkonzerns SABMiller gaben um 1,28 Prozent auf 36,215 britische Pfund nach, obwohl der Rivale AB Inbev sein Übernahmeangebot auf 43,50 Pfund je SAB-Aktie aufgestockt hatte. Damit geht der Übernahmepoker in die nächste Runde. Am Markt würden die Erfolgsaussichten offenbar nicht besonders hoch eingeschätzt, kommentierte ein Händler die Kursverluste.
Weiter gefragt waren dagegen Autowerte. Ihr Branchenindex setzte seine Erholung mit einem Plus von rund 1 Prozent fort. Seit dem Jahrestief Ende September im Zuge des VW-Dieselskandals hat der Index bereits um rund 18 Prozent zugelegt./(awp/upd/mc/cs)