Paris – Die Anleger haben am Montag an den europäischen Börsen weiter eine klare Positionierung gescheut. Vor dem am Mittwoch erwarteten US-Zinsentscheid fielen die Gewinne zu Wochenbeginn recht bescheiden aus. Der EuroStoxx ging 0,12 Prozent höher bei 3383,21 Punkten über die Ziellinie und blieb so in seinem engen Schwankungsrahmen der vergangenen Tage.
Am Markt hiess es, die Anleger seien vor der nahenden Sitzung der US-Notenbank Fed gehemmt. Bei den Währungshütern wird am Mittwoch nicht damit gerechnet, dass sich die jüngste Spekulation über Zinssenkungen jetzt schon bewahrheitet. Nach Einschätzung der österreichischen Raiffeisenbank lautet die Frage vielmehr, «ob Fed-Präsident Jerome Powell dem Marktdruck nachgibt und eine erste Zinssenkung schon für den Sommer signalisiert oder ob er die Wait-and-See-Position vom März beibehält.»
Wichtige Länderindizes hoben sich etwas positiver vom Eurostoxx ab. Vor allem der französische Cac 40 zeigte sich geschmeidiger, er stieg um 0,43 Prozent auf 5390,95 Punkte. Der britische FTSE 100 legte 0,24 Prozent auf 7363,16 Zähler zu.
Im europäischen Branchenvergleich hatten die Branchen Medien, Versicherungen, Industriegüter und Technologie die Nase vorn mit Anstiegen von bis zu einem halben Prozent. In letzterer Branche schwappte ein Stück weit die Stärke der New Yorker Nasdaq-Börse über. Dort fühlten sich Anleger ermutigt davon, dass vom Online-Netzwerk Facebook am Dienstag die Vorstellung einer eigenen Kryptowährung erwartet wird.
Schlusslicht in der Übersicht war hingegen der Index der Reise- und Freizeitzunternehmen mit einem Minus von 1,3 Prozent. Hier lastete eine Gewinnwarnung der Lufthansa schwer auf der Stimmung, die Aktie der Kranichlinie war daraufhin in Frankfurt um 11,6 Prozent abgesackt. Papiere anderer Airlines wie Air-France KLM, IAG , Easyjet oder Ryanair wurden mit Abgaben zwischen 2,2 und 4,4 Prozent in Mitleidenschaft gezogen.
Ansonsten fielen die Aktien von Hennes & Mauritz (H&M) mit fast 4 Prozent Minus negativ auf. Der schwedische Modehändler steigerte im zweiten Geschäftsquartal den Umsatz um elf Prozent, womit er die Analystenerwartungen ungefähr erfüllte. Den Anlegern war das nach der jüngsten Kurserholung der Papiere aber offenbar zu wenig. Am Mark hiess es, es gebe weiterhin Sorgen um die Profitabilität.
Auch Ölwerte gehörten zu den Verlierern, nachdem die Ölpreise am Morgen zwar noch an die zum Teil starken Kursgewinne der vergangenen Woche anknüpfen konnten, dann aber im Vormittagshandel in die Verlustzone drehten. Ihr Branchenindex Stoxx Europe 600 Oil & Gas verlor am Ende 0,72 Prozent. (awp/mc/pg)