EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,3% auf 3’601 Punkte nach
Paris – Europas wichtigste Aktienmärkte haben sich am Dienstag vor einer möglichen Unabhängigkeitserklärung der katalanischen Regionalregierung am Abend ohne klare Tendenz präsentiert. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,32 Prozent tiefer bei 3598,79 Punkten, nachdem er am Montag den höchsten Stand seit Mitte Mai erreicht hatte.
Für den französischen CAC-40-Index ging es am Dienstag um 0,04 Prozent auf 5363,65 Zähler bergab. Der britische FTSE 100 gewann hingegen 0,40 Prozent auf 7538,27 Punkte. Beim spanischen Ibex 35 stand ein Minus von 0,92 Prozent zu Buche. Um mehr als 2 Prozent erholt zeigte sich indes der türkische Leitindex ISE 100 . Er hatte zu Wochenbeginn wegen der Eskalation des diplomatischen Konflikts des Landes mit den USA knapp 3 Prozent verloren.
Der katalanische Regierungschef Carles Puigdemont will am Abend vor dem Regionalparlament in Barcelona eine Rede halten. Sollte er tatsächlich die Unabhängigkeit der Region von Spanien ausrufen, droht eine harte Reaktion aus Madrid. Auch eine Festnahme Puigdemonts und anderer Separatisten wird nicht ausgeschlossen. Bei dem umstrittenen Unabhängigkeitsreferendum vom 1. Oktober hatten mehr als 90 Prozent der abgegebenen Stimmen für eine Trennung von Spanien gestimmt.
Im europäischen Branchenvergleich hatten am Dienstag die Aktien von Gebrauchsgütern die Nase vorn: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann mehr als 1 Prozent, auch begünstigt durch das Kursplus von über zwei Prozent bei LVMH . Der französische Luxusgüterkonzern hatte am Montagabend einen überraschend deutlichen Umsatzanstieg für das dritte Quartal verkündet. Schlusslicht in der Branchenübersicht war dagegen der Index der Technologiewerte, der um 0,70 Prozent nachgab.
Zu den grössten Gewinnern unter den Einzelwerten gehörten die Titel von Givaudan mit einem Kursanstieg von über 3 Prozent. Im Verlauf hatten sie noch deutlich stärker zugelegt und waren auf ein Rekordhoch von 2179 Franken geklettert. Der Aromen- und Riechstoff-Hersteller hatte den um Währungseinflüsse sowie Zu- und Verkäufe bereinigten Umsatz um 3,5 Prozent gesteigert. Analyst Andreas von Arx von der Baader Bank konstatierte ein sehr starkes Wachstum und rechnet mit steigenden Gewinnerwartungen. (awp/mc/cs)